Elfrather See Grüne wollen gegen Surfpark stimmen

Krefeld · Nach eingehender Prüfung der mehr als 1.000 Seiten umfassenden Gutachten und der Klärung offener Fragen haben sich die Grünen als Ergebnis einer intensiven konstruktiven Diskussion in der Fraktion gegen die Offenlage des B-Plan-Verfahrens zum Surfpark am Elfrather See ausgesprochen.

Foto: Martin Kramer

„Die Debatte hat aufgezeigt, dass durchaus nicht alles an diesem Projekt schlecht ist”, so der Fraktionsvorsitzende Thorsten Hansen, „im Gegenteil: Unbestreitbar wäre der Surfpark ein Leuchtturmprojekt von durchaus überregionaler Bedeutung, das den Ruf Krefelds als Sportstadt verstärken könnte.” Auch eine längerfristig ausschließlich aus erneuerbaren Energien gespeiste Energieversorgung wäre ebenfalls positiv zu bewerten.

Dennoch überwögen die Nachteile und Risiken bei weitem, stellt die Co-Vorsitzende Julia Müller fest. „Dies beginnt bei dem enormen Energiebedarf, der die städtische Klimabilanz zumindest solange negativ beeinflusst wie nicht unbegrenzt Erneuerbare zu Verfügung stehen und auf herkömmliche Energien zurückgegriffen werden muss.” Gleiches gelte für den übrigen Ressourcenverbrauch und das durch überwiegend per PKW anreisende Besucher deutlich erhöhte Verkehrsaufkommen.

„Darüber hinaus widerspricht sowohl die Versiegelung als auch der Entzug von Flächen aus der öffentlichen Nutzung den Zielen des Regionalplans”, so Müller weiter. Damit einhergehend sei von negativen Auswirkungen auf die dort anzutreffenden, ohnehin bedrohten Tierarten auszugehen.

Auch die bestehenden Unklarheiten zum zukünftigen Betreibermodel sehen die Grünen kritisch.

In der Abwägung aller Argumente hätten letztlich insbesondere die negativen Auswirkungen auf die Krefelder Klimabilanz den Ausschlag dafür gegeben, dass sich die Grüne Ratsfraktion bei der Sondersitzung des Rates am kommenden Donnerstag gegen die Offenlage des B-Planverfahrens aussprechen wird.

„Umso wichtiger wird es sein, den Masterplan Elfrather See auch ohne den Surfpark mit großem Engagement voranzutreiben, damit das Areal zu dem wertvollen Naherholungsgebiet wird, das es sein kann”, so Müller und Hansen abschließend.