In der offiziellen DFB-Doku werden genau die Szenen gezeigt, die sich ins Gedächtnis von Fußball-Deutschland eingebrannt haben: Neuer als spielender Fels in der Brandung gegen Algerien, Kloses Salto nach seinem Torrekord, der blutende Schweinsteiger, der immer wieder aufsteht, Götzes Tor in der 113. Minute im Finale von Rio de Janeiro und der anschließende unbändige Jubel, auch am Brandenburger Tor bei der Ankunft der Mannschaft. „Brasilien hat Neymar. Argentinien hat Messi. Portugal hat Ronaldo. Deutschland hat eine Mannschaft!“, hat Englands Nationalspieler Steven Gerrard während des Turniers gesagt und genau das bringt der Film auf den Punkt. Dabei hilft vor allem der Blick auf das, was während den einzelnen Partien und in der Vorbereitung passiert. Kapitän Phillip Lahm, der im Pool steht und mit Bundestrainer Löw debattiert; Shkodran Mustafi, der auf der Massagebank vor Schmerzen stöhnt; Bastian Schweinsteiger, der mit Pataxó-Indianern tanzt und Thomas Müller, der nach einer verlorenen Golf-Wette schon im Trainingslager in Südtirol in einem Dirndl die Kollegen bedienen muss und den mannschaftlich geschlossenen Jubel bei jedem Tor im Training. Doch einen Schritt weiter geht der Film nicht. Zwar schmunzelt der Zuschauer im Kino, wenn eben jenes Schlitzohr Müller preisgibt: „Wer denkt, dass ich bei einem Freistoß-Trick stolpere, der ist schon mal ganz falsch gewickelt“. Die Fans hätte es aber sicherlich auch interessiert welche Reaktionen das hart umkämpfte 2:2 gegen Ghana in der Kabine hervorgerufen hat und wie die Spieler nach dem quälenden 1:0 im Achtelfinale gegen Algerien miteinander umgegangen sind. Das erfrischende „Eistonnen-Interview“ von Per Mertesacker lässt es zumindest vermuten, vor allem wenn der Routinier danach in der Rückschau freimütig bekennt, als Profi wohl zum ersten Mal ehrlich auf Fragen geantwortet zu haben. Kritik kommt im Film nicht vor, was auch an der Mitarbeit von DFB und Fifa liegt. Doch die braucht der Streifen auch nicht, denn er macht das was er machen soll: Er begeistert
den Zuschauer mit einem Rückblick auf magische Momente eines historischen Triumphs, die „Worte nicht beschreiben können“, wie Bundestrainer Jogi Löw bekundet.