OB-Kandidat Frank Meyer verzichtete beim politischen Aschermittwoch der SPD weitgehend auf verbale Attacken „Mensch Meyer“: Sparsame Kritik

Krefeld · 150 Gäste kamen zum politischen Aschermittwoch der Krefelder SPD in die Traditionsgaststätte Gleumes. OB-Kandidat Frank Meyer überraschte mit einer sehr persönlichen und emotionalen Rede, verzichtete indes auf verbalen Attacken auf den politischen Gegner.

SPD-Oberbürgermeisterkandidat Frank Meyer (links) ist es „peinlich, wie oft Krefeld in Satire-Sendungen auftaucht“. Dafür sollen lieber Kabarettisten wie Volker Diefes (re.) sorgen.

Foto: Samla

Krefelds Sozialdemokraten wollen nach dem Erfolg bei der jüngsten Kommunalwahl auch in 2015 punkten. „Krefeld ist bereit für einen Wechsel“, rief die Landtagsabgeordnete Ina Spanier-Oppermann zu Beginn des Fischessens anlässlich des politischen Aschermittwochs bei Gleumes den 150 Gästen zu. Die SPD baut fest darauf, dass ihr Kandidaten Frank Meyer im September als Oberbürgermeister ins Rathaus einziehen wird. Meyer, dessen Motto „Eine Stadt - Ein Mann - Ein Wort“ lautete, will dann „gestalten, nicht nur verwalten“.

„Krefeld braucht keinen Oberverwaltungsmeister, sondern einen Oberbürgermeister. „Der OB einer Stadt darf sich nicht in seiner Amtsstube einmauern, sondern mit den Leuten im Gespräch sein. Er muss Ansprechpartner und nicht Besserwisser sein. Ich möchte wissen, was die Menschen bewegt.“

In seiner gut 30-minütigen Rede sprach Meyer viel über seine Vergangenheit - sein Großvater war Samtweber - und grundsätzliche Überzeugungen, sagte aber auch: „Die 20-jährige Haushaltspolitik der CDU hat dazu geführt, dass Krefeld heut im Nothaushalt steckt.“

Dann wurde der Ton einmal etwas schärfer, als der Parteivorsitzende Kritik an Amtsinhaber Gregor Kathstede und an der Aussage von CDU-Chef Marc Blondin, der Meyer als „linken Ideologen“ bezeichnet hatte, übte: „Das ist billige Kampf-Rhetorik der Adenauer-Ära.“ Übrigens: Den Namen seines Kontrahenten um den OB-Posten, den von CDU-Mann Peter Vermeulen, nannte er nicht ein Mal.

Mit Blick auf das Hickhack um die nächtliche Laternenabschaltung und die Diskussion um eine Gebühr für Hausnummern sagte Meyer: „Es ist peinlich, wie oft Krefeld in Satire-Sendungen auftaucht.“

Für die Gags sollen, so Meyer, lieber Kabarettisten wie Volker Diefes oder Andreas Daams sorgen. Die beiden Krefelder Komiker traten im Zuge des Fischessens auf.

(City Anzeigenblatt Krefeld II)