Integrationsschwimmkurse im Meerbad Keine Angst vorm Wasser
Büderich · Zwei sogenannte Integrationsschwimmkurse hat der Betreuungsverein Meerbusch (OBV) jetzt in Zusammenarbeit mit der Stadt im Büdericher Meerbad durchgeführt. Das Angebot richtete sich an Meerbuscher Kinder im Grundschulalter, deren Familien nach Deutschland geflüchtet sind oder sich in wirtschaftlich schwieriger Lage befinden.
„Es ist schön, zu sehen, wie aus Sorge und Angst vor dem Wasser mit der Zeit immer mehr Freude wird“, berichtet Elisabeth Funke von der positiven Entwicklung, die die Jungen und Mädchen während der Schwimmkurse durchlaufen. Dabei weiß die pädagogische Leiterin des OBV, Träger der Ganztagsschulen und zweier Kitas in Meerbusch, wie hart der Weg für die Kinder oft ist, haben viele von ihnen doch schlimme Erlebnisse hinter sich. „Gerade die Mädchen und Jungen aus Familien, die über das Mittelmeer nach Europa geflüchtet sind, haben oft schreckliche Dinge durchgemacht und infolgedessen häufig eine panische Angst vor Wasser. Wir wollen sie aus diesen traumatischen Erlebnissen herausholen“, so Funke.
Insgesamt 20 Kinder haben an zehn Tagen hintereinander an den zwei Kursen teilgenommen und dabei jeweils eine Stunde pro Tag unter Anleitung von Schwimmmeisterin Gabriele Antony im kühlen Nass verbracht. Durch dieses Intensivprogramm können Fortschritte erzielt werden, die im Schulschwimmunterricht mit effektiv circa 20 bis 30 Minuten Wasserzeit schlicht nicht zu erreichen sind. Fida Soubaiti, Integrations- und Flüchtlingsbeauftragte des OBV, betont in diesem Zusammenhang, dass auch viele der Eltern nicht regelmäßig mit ihren Kindern schwimmen gehen, oft weil sie selber nicht schwimmen können. Das aufzufangen, sei schwierig.
Angeboten werden die Schwimmkurse seit 2017, sie finden regelmäßig in den Schulferien statt. Mit der Zeit wurde das Angebot, das sich anfangs nur an Flüchtlingskinder richtete dabei auch auf andere Kinder mit entsprechendem Förderbedarf ausgeweitet. Der Austausch zwischen dem OBV und den Schwimmlehrern in den Schulen ist hier sehr eng. Das sei auch nötig, denn gerade auch die Corona-Pandemie habe unter Kindern zu einem „Stau an Nichtschwimmern“ geführt, den es zu kompensieren gelte, sagt Elisabeth Funke.
Finanziert wurden die Kurse in den Sommerferien vom Soroptimist International (SI) Club Meerbusch.