Identifikation mit der Stadt, ein Wir-Gefühl schaffen, den Standort stärken, dieser blöden Pandemie etwas Positives entgegensetzen - das sind Peter Meulmanns Ziele. Seine Idee: „Gesichter zeigen“ von Rheinberger Bürger*innen, Prominenten, Einzelhändlern, Unternehmern, Gastronomen etc., die sich mit Rheinberg identifizieren - von der City bis in die einzelnen Ortsteile. Fürs Bild muss jede*r ein Requisit mitbringen, was ihn oder sie ausmacht. Außerdem werden vier Fragen beantwortet: 1. „Rheinberg bedeutet für mich…?“ 2. „Mein Lieblingsort in Rheinberg ist…?“ 3. „Seit wann und warum wohnen und/oder arbeiten Sie in Rheinberg?“ 4. „Was nehmen Sie Positives oder Motivierendes mit aus dieser Krise?“ Um dem Ganzen mehr Bewegung zu verleihen, werden schließlich noch kurze Videoclips gedreht. Aussage: „Ich bin Rheinberg. Ich gehöre dazu.“ Aber auch: „Wir sind hier. Uns gibt es noch!“ Das alles bietet Meulmann kostenlos an.
„Genau zur richtigen Zeit platziert“ findet Bürgermeister Dietmar Heyde die Identifikationskampagne. Denn gerade jetzt müsse kommuniziert werden, dass „du und ich etwas dafür tun können, dass Rheinberg so bleibt wie wir es kennen: mit dem Einzelhandel, der Gastronomie, der Infrastruktur“ - damit es nach dem Lockdown weitergehen könne. Heyde hatte bereits sein Shooting - natürlich mit Bürgermeisterkette. Im dazugehörigen Videoclip verrät er, dass sein Lieblingsort im lebens- und liebenswerten Rheinberg sein Büro im Stadthaus sei, „mit Blick auf unsere wunderbare Innenstadt.“ „Ich genieße es aber auch, dass man hier so schnell im Grünen ist“, fügt er hinzu.
Neben dem ersten Bürger der Stadt sind bereits einige weitere bekannte Gesichter im Kasten: seine Stellvertreter, sein Vorgänger, Ortsvorsteherinnen aus Mitte und Borth, Ossenbergs Carsten Kämmerer, Vera Peschers-Sonderkamp von der Einhornapotheke, Pfarrerin Ulrike Tölke, oder Grafiker Luja, der auch das Logo für die Aktion entworfen hat. „Derzeit ist es noch keine repräsentative Auswahl. Wir haben erstmal bei sogenannten Multiplikatoren nachgefragt, ob sie mitmachen würden, um die Aktion ins Rollen zu bekommen“, erzählt Wirtschaftsförderer Thomas Bajorat, der direkt sein Adressbüchlein zückte, um die Aktion zu unterstützen und gerade an der Kulturszene dran ist. Peter Meulmann hat bereits einige Einzelhändler in der Innenstadt angesprochen und schon Termine für die nächsten Shootings ausgemacht. Langfristig sei es das Ziel, auch „den normalen Bürger, den Feuerwehrmann, die Postbotin oder den DPD-Fahrer“, einfach Leute, die aus Rheinberg kommen, mit Rheinberg zu tun haben und sich mit Rheinberg identifizieren, zu porträtieren. „Ich würde mir wünschen, dass das Projekt über eine längere Zeit läuft - irgendwann auch coronaunabhängig“, sagt der Fotografenmeister.
Die Bilder und Videos lädt Peter Meulmann bei Instagram (dubistrheinberg) und auf den Facebookseiten „Du bist Rheinberg.-Wir sind Rheinberg.“ und „Fotoschmiede Peter Meulmann“ hoch. Die Porträtaufnahmen werden zudem auf DINA2-Plakaten ausgedruckt und sollen bald in den Geschäften ausgehängt werden. Die Stadt Rheinberg hat außerdem bereits signalisiert, dass es - wenn Corona es zulässt - auch eine Ausstellung im Stadthaus geben könnte und prüft Finanzierungsmöglichkeiten für Banner, die auf die Aktion im Stadtgebiet aufmerksam machen.
Peter Meulmann freut, dass ihm und seiner Aktion bereits jetzt so viele Leute aus Rheinberg Vertrauen schenken. „Rheinberg ist eine Stadt, für die es lohnt, sich einzusetzen“, ist er sich sicher - und seine Bilder beweisen es.