"Wir sind präsent wie nie!"
Am Mittwoch stellten die Verantwortlichen im historischen Ambiente der Zeche Rheinpreußen, inmitten klassischer Fahrzeuge, in der Eventlocation "Sammlerstücke" das "Programm für Moers" vor. "Im letzten Jahr haben wir bereits damit gebrochen, dass die Festivalhalle der einziger Spielort ist. Das wird auch dieses Jahr so sein", verspricht der künstlerische Leiter. An ungewöhnlichen Spielorten im Festivaldorf, im Park und der Innenstadt wird es wieder zahlreiche Konzerte und Aktionen geben. "Wir wollen die Leute einladen, auf eine musikalische Entdeckungsreise zu gehen."
Daher sind viele der Veranstaltungen auch kostenlos. Viele Spielorte kennt man bereits aus 2017. Einige werden in diesem Jahr nicht bespielt, wie z.B. Nepix Kull. Dafür kommen Neue dazu, wie das Schloss samt Schlosshof. Hier wird ein Solokonzert von Impulsgeber Peter Brötzmann unmittelbar auf den Anfang des Festivals im Jahr 1972 verweisen. Ebenso neu dabei: das Café Lyzeum, vielen noch bekannt als Volksschule "Südring" sowie die Retro `77-Bühne im Freizeitpark. "In der gesamten Innenstadt kann man an unerwarteten Orten wie im Kino, beim Friseur oder in der Buchhandlung Weltklasse-Musiker ganz nah erleben - unverstellt und unverstärkt", so Isfort. "Es wären aber auch noch Musiker frei, weitere Geschäfte dürfen sich gerne melden."
Jan Klare wird für die moers session aus dem Hauptprogramm internationale, hochkarätige Musiker rekrutieren. Die große Session am Samstagabend wird in diesem Jahr in das Hauptprogramm in der Festivalhalle aufgenommen. Konzerte wird es u.a. auch geben in der evangelischen und der katholischen Kirche, der Musikschule, der Aula Filder Benden, der Röhre, dem Bollwerk 107 und dem Peschkenhaus. Einige sind Teil des Festivalprogramms und können nur mit Ticket besucht werden, viele weitere Konzerte sind kostenlos. "Ticketinhaber sollten unbedingt die Badehose einpacken", empfiehlt Isfort. "Im ENNI.Aktivbad wird es Unterwasserkonzerte geben. Die Musiker spielen draußen, die Konzerte werden durch Lautsprecher unter Wasser zu hören sein." Ebenso gibt es nächtliche Unterwasser-Klanginstallationen.
Auch neu: die discussion "Was soll das?!". Dabei setzen sich Vertreter aus Kultur, Politik, Medien und Kunst mit Fragen zu Freiheit, Wert, Utopie oder Stille auseinander.
Damit auch der Letzte in Moers merkt: "Es ist Festivalzeit!", wird es wieder Walking Acts geben. Die australischen Riesenfiguren Snuff Puppets sorgten bereits im letzten Jahr für Aufmerksamkeit. In diesem Jahr kehren Sie mit neuem Programm nach Moers zurück.- Begleitet werden Sie von Bram Stadhouders Big Barrel Organ, einer modifizierten holländischen Jahrmarktorgel und Musikern von The Dorf, die die Fanfare blasen werden.
Auch der Stadtpark wird wieder miteingebunden. Liedermachermassaker, Jugendkultur, Skulpturen und zahlreiche Stände von Organisationen und Vereinen bieten ein familientaugliches Programm.
Ganz besonders gespannt ist Tim Isfort auf ein einmaliges Projekt: Bei "Composer Kids!" reichen Kinder und Jugendliche ihre eigenen Kompositionen ein. Am Pfingstsonntag werden diese dann unter Anleitung der Kids von Festivalmusikern in der Musikschule aufgeführt. Eine weitere Besonderheit ist die Ausstellung des Künstlers Thomas Schiela, der das Festival seit vielen Jahren begleitet.
Bürgermeister Christoph Fleischhauer freut sich, dass auch in diesem Jahr wieder die ganze Stadt einbezogen wird: "Das ist super! Ich bedauere allerdings, dass es in diesem Jahr kein Konzert im Rathaus gibt" - und stellt kurzerhand sein Bürgermeisterbüro für ein Konzert zur Verfügung. Fleischhauer, selbst passionierter Radfahrer, ermuntert außerdem die Festivalbesucher, das Auto stehen zu lassen und stattdessen mit Fahrrädern anzureisen und die verschiedenen Spielorte anzusteuern. Neben der Eishalle wird wieder eine "Fahrradweide" eingerichtet. Alternativ fährt eine Bimmelbahn mit 24 Sitzplätzen zwischen Festivaldorf und City - man darf sich nicht wundern, wenn auch hier der ein oder andere Musiker aufspringt.
"Das Festivaldorf wird in diesem Jahr größer", verspricht Geschäftsführer Claus Arndt. "Der Bereich wir ausgebaut und näher an die Halle herangeführt." Street-Food, interaktive Angebote, Kinderspaß und Programm auf der Dorfplatz-Bühne laden zum Verweilen ein. Auf Wiese des Freibads Solimare darf gezeltet. "Dazu wird in diesem Jahr der Haupteingang des Solimare geöffnet", so Arndt. Das Freibad selbst eröffnet zwar erst später die Saison, die Spielmöglichkeiten können aber bereits zum moers festival von den Besuchern genutzt werden.
"Man muss sich bewegen, wenn man sein 'Moers' entdecken will", so Isfort. "Alles zu erleben, ist unmöglich. Jeder muss sich seine persönliche Route zusammenstellen." Oder man lässt sich einfach treiben.
Um all das stemmen zu können, suchen die Verantwortlichen noch freiwillige Helfer. Alle Infos in Sachen Volunteers sowie viele weitere Infos rund ums Festival gibt es online unter www.moers-festival.de