Der DRK Kreisverband Niederrhein blickt auf die bevorstehende Silvesternacht – traditionell eine der einsatzreichsten Nächte für Rettungsdienst und Kliniken im Kreis Wesel. Besonders durch unsachgemäßen Umgang mit Feuerwerkskörpern kommt es jedes Jahr zu schweren Verletzungen. Kreisverbandsarzt Dr. Robert Moog mahnt deshalb zur Vorsicht: „Feuerwerk ist kein Spielzeug. Ein paar grundlegende Regeln können viele Unfälle verhindern.“
Feuerwerkskörper sollten nur geprüft und unbeschädigt verwendet, stets im Freien gezündet und niemals erneut angezündet werden, wenn sie nicht sofort funktionierten. „Blindgänger gehören nicht in die Hand – das führt jedes Jahr zu dramatischen Verletzungen“, so Dr. Moog. Auch Alkohol spiele eine große Rolle: „Wer betrunken zündet, gefährdet sich und andere massiv.“
Im Mittelpunkt steht für das DRK jedoch, was im Ernstfall zu tun ist. „Schnelle und richtige Erste Hilfe entscheidet darüber, wie schwer eine Verletzung am Ende ausfällt“, erklärt der Kreisverbandsarzt. Leichte Verbrennungen, die die Größe der Handfläche des Betroffenen nicht überschreiten, sollten kurze Zeit mit Leitungswasser gekühlt werden. Große Verbrennungen sollen nicht gekühlt werden. Sie sind ein Fall für den Notarzt.
Augenverletzungen durch Funkenflug oder Fremdkörper seien umgehend ein Fall für den Rettungsdienst. „Bis unsere Einsatzkräfte eintreffen, sollten beide Augen verbunden werden – so bleibt das verletzte Auge ruhig.“
Besonders folgenschwer sind Handverletzungen durch explodierende Böller. Größere Wunden müssen steril abgedeckt werden. „Wenn ein Finger abgetrennt wurde, muss dieser in ein trockenes Tuch eingewickelt und in einen wasserdicht verschlossenen Beutel gelegt werden. Dieser Beutel wird dann in einem zweiten mit Eis und Wasser gefüllten Beutel gekühlt und auf schnellstem Weg mit dem Patienten in die Notaufnahme transportiert.“ Das erhöhe die Chance, das Amputat chirurgisch wieder annähen zu können, betont Dr. Moog
Auch Hörschäden seien häufig: Ein dumpfes Hörgefühl oder Pfeifen nach einem Knall könne sich zwar zurückbilden, dennoch solle ein HNO-Arzt aufgesucht werden, wenn die Beschwerden anhalten.
Der Rettungsdienst des DRK Niederrhein stellt sich auf ein hohes Einsatzaufkommen ein. „Wir sind bereit – aber jeder vermiedene Unfall entlastet unsere Teams und die Notaufnahmen“, sagt Dr. Moog. Das DRK appelliert an die Bürgerinnen und Bürger im Kreis Wesel, verantwortungsvoll zu feiern, Rücksicht zu nehmen und im ernsten Notfall unverzüglich den Notruf 112 zu wählen.