DGB Mönchengladbach fordert Kindergrundsicherung 16 000 Kinder betroffen

Mönchengladbach · Durch eine gut gemachte Kindergrundsicherung würde sich in Mönchengladbach die Lebenssituation von mehr als 16 000 Kindern und Jugendlichen verbessern. Das hat der DGB Mönchengladbach berechnet.

Patrick Stock, Vorsitzender des DGB Mönchengladbach.

Foto: DGB

„Die Ampel-Koalition in Berlin muss sich jetzt endlich auf eine Kindergrundsicherung verständigen und ausreichend Geld dafür bereitstellen“, fordert Patrick Stock, Vorsitzender des DGB-Stadtverbandes Mönchengladbach. „Familien mit geringem Einkommen in NRW brauchen dringend mehr Unterstützung, damit ihre Kinder gut aufwachsen können.“

In Mönchengladbach lebten Ende 2022 12 425 Kinder und Jugendliche in Familien, die Bürgergeld erhalten. Hinzu kommen 3 860 Kinder und Jugendliche, die den Kinderzuschlag bekommen, der an geringverdienende Eltern zusätzlich zum Kindergeld ausgezahlt wird. Noch nicht einberechnet sind Familien, die heute aufgrund ihres geringen Einkommens einen Rechtsanspruch auf Leistungen haben, diese aber nicht beantragen. „Zwar gibt es dazu keine aktuellen, belastbaren Zahlen, doch die Dunkelziffer ist hoch“, vermutet Stock. Die Bundesregierung selbst hatte in der Vergangenheit geschätzt, dass nur 35 Prozent der leistungsberechtigten Familien den Kinderzuschlag beantragen. Bei Geringverdienenden, die ergänzend Bürgergeld erhalten können, betrage die Dunkelziffer bis zu 50 Prozent.

Mit der geplanten Kindergrundsicherung sollen die vielen bestehenden Leistungen für Kinder gebündelt und die Beantragung einfacher und bürgerfreundlicher werden. „Sozialleistungen dürfen nicht nur auf dem Papier stehen, die Hilfen müssen auch bei allen Familien ankommen“, sagt Stock. Neben einem einfachen Zugang fordert der DGB Mönchengladbach für die Kindergrundsicherung auch höhere Leistungen als Kinder und Jugendliche heute beim Bürgergeld erhalten. Dort seien beispielsweise im Regelsatz in Höhe von 348 Euro für ein Kind zwischen 6 und 13 Jahren nur 4,48 Euro pro Tag für Essen und Trinken vorgesehen. 8,89 Euro gibt’s monatlich für Kino, Kindertheater, Sport- und sonstige Freizeitveranstaltungen. Nur 2,83 Euro monatlich seien für Kinder- und Jugendbücher vorgesehen. Zu wenig, so Stock: „Kinderarmut ist bitter und folgenschwer, da sie nicht nur Mangel im Hier und Jetzt bedeutet, sondern den Kindern Entwicklungs- und Zukunftschancen raubt. Nichts verursacht mehr Folgekosten und ist teurer, als Kinderarmut zuzulassen. Geld für eine Kindergrundsicherung auszugeben ist auch eine Zukunftsinvestition.“