Künstler sind ihrem Wesen nach Einzelgänger, weil sie aus sich selbst heraus schöpfen. Die Münchnerin Ursula Bolck-Jopp und der Willicher Willy Heyer haben aber in ihren Werken eine Seelenverwandtschaft entdeckt, sodass sie schon mehrfach gemeinsam ausstellten. So halten sie es auch im Kunstspektrum der Gemeinschaft Krefelder Künstler an der St. Anton-Straße 90. Viele kleinere Druckarbeiten Heyers, eines gelernten Druckers, und der auf wenige Striche reduzierten Zettelzeichnungen Bolck-Jopps bilden ein optisches Miteinander. Zuweilen setzen sie auch reizvolle Kontrapunkte; wenn ein hell-luftiges Abstraktgemälde Heyers, das wie ein Graffiti wirkt, genau zwischen zwei wuchtige Nachtbilder der Münchnerin gehängt wurde. Wobei diese dunkle Schattierung für ihren Part der Schau aus dem Rahmen fällt. Die meisten ihrer großflächigen Gemälde sind in helle, sanfte Pastellfarben getaucht, versehen mit einzelnen Fotos oder Papierelementen. Es ist müßig, aus den einzelnen Motiven einen symbolischen Sinn erschließen zu wollen. Die einzelnen Elemente entstanden aus dem konkreten Erfahrungsbereich der Künstlerin. Dem Betrachter bleibt die Ästhetik und die unmittelbare Wirkung. Bei Willy Heyer ist es ähnlich. Seinen Papierarbeiten mit Strichzeichnungen liegt der Gedanke von Ruhe und Bewegung zugrunde, ähnlich dem Urbild einer Pflanze. Geeignet zur Kontemplation.
Die Ausstellung unter dem Titel „Lines & more“ ist zu den Öffnungszeiten des Kunstspektrums bis 7. Mai zu sehen: montags und donnerstags 16-20 Uhr sowie samstags 11-14 Uhr.