Internationale Hochschule mit Apartments geplant Stadthaus: Campus im Eiermann-Denkmal
Krefeld · Das denkmalgeschützte Stadthaus soll sich bis Ende 2025 zu einem internationalen Kunst-Campus mit integrierten Apartments wandeln. Ein Investor aus Krefeld hat das Gebäude von der Stadt gekauft.
Die Zukunft des maroden Stadthaus am Konrad Adenauer-Platz könnte rosig aussehen. Zumindest lassen die Pläne, die am Freitag seitens der Stadt und des Investors, der das Gebäude erworben hat, hoffen. „Diese Entwicklung hat das Potenzial einer ‚zweiten Geburt“ für das Stadthaus“, schwärmt Oberbürgermeister Frank Meyer und ergänzt: „Dieses markante und architektonisch herausragende Krefelder Gebäude hat nun eine Perspektive, von der die ganze Stadt profitieren kann.“
Die „renaissance AG Immobilien & Beteiligungen“ erhielt den Zuschlag für die Entwicklung des Baudenkmals, welches vom Architekten Egon Eiermann gebaut wurde. Das Unternehmen des gebürtigen Krefelders Christian Baierl, der inzwischen in Wuppertal lebt, hat sich auf die Sanierung von außergewöhnlichen Immobilien spezialisiert. Zum Portfolio gehört zum Beispiel eine ehemalige Schuhfabrik in Wuppertal, in der 40 neue Wohnungen entstehen sollen.
Am Konrad Adenauer Platz ist ein internationaler Campus mit integrierten Apartments geplant. Eine staatlich anerkannte private Hochschule für Kunst und Design wird voraussichtlich folgende Studiengänge der Kunst anbieten: Fotografie, Medienkunst, Malerei, Grafik und Bildhauerei sowie spezialisierte Design-Studiengänge. Geplant ist außerdem eine Sonderklasse für Textile Kunst, die an die große Tradition „Stadt wie Samt und Seide“ anknüpfen soll. In der obersten, der achten Etage könnten eine Bar und ein Restaurant integriert werden. Beides soll öffentlich zugänglich sein. Außerdem soll es eine studentische Kunstgalerie, einen „Co-Working Space“ sowie eine Fachbibliothek geben. Die umliegenden Freiflächen sollen zum Verweilen oder zum Spazieren durch den Skulpturengarten einladen .
Weitere zur Verfügung stehende Flächen mit geplanter Hochschulnutzung sollen mit ähnlichen Nutzungen verknüpft werden. Zum Beispiel könnte hier ein Ableger der International Business School oder Räume für ein Tanzensemble entstehen.
Ziel ist es, als Folgenutzung des Stadthauses einen vielfältigen Nutzungsmix zu finden, der sich in die bestehenden, originären räumlichen Strukturen des Bestandes einfügt. Städtebauliches Ziel muss es daher auch sein, den heutigen Konrad-Adenauer-Platz dauerhaft als möglichst hochwertige Grünfläche zu erhalten, um das Gebäudeensemble des Stadthauses im Stadtraum freizustellen und seine repräsentative Wirkung zu bewahren.
„Ich sehe es geradezu vor mir, wie wir in einigen Jahren den internationalen Campus im Stadthaus besuchen oder durch eine Kunstausstellung in historischer Kulisse schlendern. Die renaissance AG hat hier ein absolut überzeugendes Konzept entwickelt, das nicht nur eine Zukunft für das Stadthaus eröffnet, sondern viele neue, kreative Menschen in unsere Stadt bringen wird, die unsere Stadtkultur und den Wirtschaftsstandort bereichern werden“, schwärmt OB Meyer.
Investor Baierl sagt: „Ich liebe Gebäude, ich liebe Denkmäler. Mir war es wichtig, diesem besonderen Gebäudekomplex keine Idee überzustülpen, sondern eine neue Idee anhand der Eindrücke zu entwickeln. Die Räume sind offen, lichtdurchflutet – für mich ist das genau der richtige Ort für Kunst, für Leben und für Wohnen. Auch der Bezug zur alten Krefelder Textilgeschichte passt hier aufgrund der besonderen Historie des Gebäudes, perfekt.“