Designstudio im Kaiser-Wilhelm-Museum Besucher werden zu Künstlern

Krefeld · Neue Aktion: Im Studio des Kaiser-Wilhelm-Museums liegen Tablets aus. Die Besucher können damit eigene Plakate entwerfen und ausdrucken. Kostenlos. Die Ergebnisse werden sogar an die Wand gehängt.

Kreativ: Museumspädagogin Eva Eick führt vor, wie Besucher aus ihren Kreationen auf dem Tablet ihre eigenen Plakate drucken können. Foto: Stadt Krefeld, Dirk Jochmann

Foto: Stadt Krefeld/Jochmann, Dirk (dj)

Normalerweise kommen Besucher ins Kaiser-Wilhelm-Museum, um dargebotene Kunst zu schauen.

Die Museumspädagogen  Thomas Janzen und Eva Eick aber haben mit Unterstützung der Webdesigner Magnus Brühl und Julia Timmer zusätzlich eine digital ausgestattete Werkstatt eingerichtet. In diesem „Studio 2“ auf der ersten Etage können die Besucher nun selber zu Künstlern werden.

Ausgangspunkt ist die aktuelle Ausstellung über die „Anfänge der Konsumkultur“. Sie zeigt Werbeplakate und Objekte  aus der Frühzeit der Massenproduktion im 20. Jahrhundert.

Das Studio 2 eröffnet nun den Besuchern die Möglichkeit, ihre eigenen Plakate zu gestalten. Dabei können sie sich durch die „Profi“-Arbeiten in der Ausstellung inspirieren lassen.

„Jeder Besuchende, der herkommt, kann hier etwas machen, ohne Anmeldung“, lockt Janzen besonders junge Leute. Denn Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren brauchen im Museum keinen Eintritt zu zahlen. Für sie ist das Werkeln im Studio komplett kostenlos. Aber auch die Erwachsenen brauchen nur den üblichen Museumseintritt zu bezahlen.

Was sie im Studio 2 vorfinden, nennt sich neudeutsch „DesignLab“. Kurz gesagt: Es liegen mehrere Tablets aus, die an einen großen DIN A 3-Drucker angeschlossen sind. Mit den Tablets können die Besucher im Studio ihre eigenen Fotos aufnehmen  und diese digital mit Schriften, Hintergrundbildern oder Motivelementen versehen.  Die ausgedruckten Plakate heften sie an eine Pinnwand, damit andere Besucher sie betrachten können. Oder sie nehmen sie mit nach Hause. Ebenfalls werden die Arbeiten digital auf die  Webside des Museums gestellt.

Die Möglichkeiten zur eigenen Gestaltung sind praktisch unbegrenzt. Das Museumsteam hat ein langes Regal mit Gegenständen bestückt, die als Fotomotiv dienen können.

Da gibt es einen altmodischen Zylinderhut neben einem Zauberwürfel, ein paar Socken neben einer Schallplatte, eine Tüte Naschwerk neben einer Packung Waschmittel und vieles mehr. „Man kann natürlich auch einen Gegenstand von zu Hause mitbringen“, versichert  Eva  Eick.

Magnus Brühl hat die Tablets so eingerichtet, dass die Handhabung keine Schwierigkeiten bereiten dürfte. „Die Handhabung erschließt sich für digital nativs von selbst“, erklärt der studierte Mediendesigner, „für alle anderen liegt eine Anleitung aus.“

Die Pinnwand ist bereits tüchtig mit Plakaten von Besuchern bestückt. Sie zeugt davon, wie fleißig die Studiowerkstatt schon genutzt wird. „Die Grundidee besteht darin, sich damit auseinanderzusetzen, wie Werbung funktioniert“, erklärt Eick. Damit schließt sich der Kreis zur Ausstellung auf der Etage und zum realen Leben.

Das „DesignLap“ schließt am 28. April diesen Jahres. Dann nämlich endet auch die zugehörige Ausstellung.