Richtfest bei Outokumpu Millionen für den Stahlstandort Krefeld

Krefeld · Es ist die größte Investition der Stahlindustrie in NRW dieses Jahres: Outokumpu feierte gestern Richtfest für die neue Haubenglüherei. Dazu kam auch NRW-Wirtschaftsminister Duin. Insgesamt steckt der Stahlkonzern 108 Mio Euro in den Ausbau des Standorts Krefeld.

Schlugen gestern zum Richtfest symbolisch Nägel ein (v.l.): Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Outokumpu-Betriebsratschef Ralf Heppenstiel, Oberbürgermeister Frank Meyer und Dr. Oliver Picht, Vorstandsvorsitzender der Outokumpu Nirosta GmbH.

Foto: jps

Ob Autos, Waschmaschinen oder Bauteile im neuen World Trade Center: in vielen alltäglichen Produkten findet sich in Krefeld veredelter Stahl.

Um die Produktion hochwertiger Edelstahle sicherzustellen, investiert Outokumpu 108 Millionen Euro in sein Werk in Stahldorf. Weithin sichtbares Zeichen ist die neue Haubenglüherei. Die 26 Meter hohe Halle, deren Bau allein 16 Millionen Euro kostet, ist schon von der Autobahn aus sichtbar.

Gestern feierte Outokumpu-Deutschlandchef Dr. Oliver Picht mit NRW-Wirtschaftsminister Garrelt Duin, Krefelds OB Frank Meyer und Betriebsratschef Ralf Heppenstiel Richtfest.

"Dies ist ein wichtiger Tag für den Wirtschaftsstandort NRW", betonte Duin. Er nannte die neue Halle eine "Visitenkarte einer modernen Industrie" - und unterstrich, dass Outokumpu die Umstrukturierung geschafft habe, ohne Arbeitnehmer zu entlassen. Die Stahlproduktion in Krefeld war vor einem Jahr eingestellt worden. Statt dessen wird Stahl nun verstärkt mit modernsten Prozesstechnologien weiterverarbeitet.

Outokumpu-Vorstandschef Dr. Picht betonte, dass die Firma durch die Restrukturierung "zum agilen Mittelständler werde". Er verglich den Umbau mit dem Wandel "vom trägen Dampfer zur wendigen Jacht".

In der neuen Halle werden 25 Tonnen schwere Edelstahl-Rollen (sogenannte Coils) auf rund 800 Grad erhitzt. Bis zu 13 Coil-Stapel können gleichzeitig erwärmt werden - und wieder abkühlen, bevor sie weiter bearbeitet werden. Das Glühen ist ein wichtiger Arbeitsschritt in der Produktion hochwertiger sogenannter rost-, säure- und hitzebeständige Ferrit-Stähle zu erhalten. Bisher wurde dieses Verfahren Benrath eingesetzt. Nun werden die Anlagen in Düsseldorf ab- und in Krefeld wieder aufgebaut.

(StadtSpiegel)