Latein und gute Laune? Das passt zusammen!

Kempen · Latein und gute Laune — das passt zusammen. Zugegeben, eine etwas kühne These. Am Donnerstag, 5. Februar, um 19 Uhr wird der bekannte klassische Philologe und Althistoriker Prof. Karl-Wilhelm Weeber im Luise-von-Duesberg-Gymnasium erklären, was dahinter steckt.

Foto: Wikipedia / DerHexer (Talk)

Der Eintritt ist frei.

In seinem Gastvortrag in der Aula wird Weeber sich mit der Frage beschäftigen, warum wir alle Lateinisch sprechen, ohne es zu wissen. Ermöglicht wird der Vortrag durch die Unterstützung des Ernst Klett Verlages.

Latein gleich gute Laune? Zumindest ist das Wort "Laune" lateinischen Ursprungs. Dahinter steckt luna, der "Mond"; der hat ja bekanntlich Einfluss auf unser Gemüt. "Laune" ist ein Lehnwort, sozusagen ein Sprach-Migrant, der sich ganz schnell seiner neuen Umgebung angepasst hat. Der Vortrag will einige dieser Sprach-Migranten vorstellen — und damit ein paar launige Aha-Erlebnisse vermitteln…

Klar (clarus!), das Deutsche verdankt dem Lateinischen auch jede Menge Fremdwörter. Erstaunlich, wie sich der deutsche Wortschatz mithilfe einiger weniger lateinischer Vorsilben und Verben ganz enorm (enormis!) bereichern konnte! Af-fekt, Kon-fekt, De-fekt, Prä-fekt, In-fekt — allesamt Abkömmlinge von facere, "machen". Geradezu per-fekt!

Warum ist der Dezember der 10. (decem) und nicht der 12. Monat? Penicillin - hat das etwas mit penis zu tun? Unsere Sprache hält zahlreiche überraschende "lateinische" Wortgeschichten bereit, von denen einige erzählt werden. Kurze Ausflüge in die lateinstämmige Jugendsprache, ins scheinbare "Denglisch" — in Wirklichkeit zu großen Teilen ein "Denglatein", wenn etwa die City mit Pep. Pop und Peep lockt — sowie ein Blick in die digitale Computer-Welt der Moderne (3mal Latein!) - runden den Vortrag ab. Und zudem ein bisschen Dummlatein, wenn etwa von "Internas" oder "intimsten" Bereichen die Rede ist. Das ist einfach nur peinlich. Will sagen: Es verdient poena, "Strafe".