In dieser Ausstellung werden gewebte Geschichten erzählt, die die Niederländerin Ien Rappoldt in der chinesischen Provinz Guizhou entdeckt hat. Auf ihren Studienreisen erlernte Rappoldt von den Miao-Frauen die traditionellen Textil-Techniken, die sich in den einmaligen Exponaten der Ausstellung widerspiegeln.
Über die traditionelle Kleidung der Miao und deren Kultur informieren die Kurautorinnen Dr. Ulrike Denter und Ilka Neumann: Die Miao sind in Untergruppen aufgeteilt, was sich in der Vielfalt der Trachten ausdrückt. Beheimatet v.a. in Guizhou und Hunan, ist die wohl auffälligste Gruppierung die "Langhorn Miao". Deren Frauen tragen einen gewaltigen Kopfschmuck aus Silber, der mit Wasserbüffel ähnlichen Hörnern ausgestattet ist. Hinzu kommen lange Gewänder mit reichen, aus Silber bestehenden Verzierungen. Eine solches traditionelles Kostüm wiegt bis zu 22 kg.
Hinzu kommen schwere Ohrenringe, was bei älteren Frauen an einer deutlichen Deformierung des Ohrläppchens zu erkennen ist. Die Miao-Minderheit ist in China als unabhängig und eigenwillig bekannt. So rebellierte das Volk Mitte des 19. Jahrhunderts gegen die Herrschaft der Qing und ließ sich während des Vietnamkrieges von Amerikanern anwerben. Angehörige der Miao leben hauptsächlich in den zentralen und südwestlichen Provinzen Chinas.
Die Ausstellung im HdS wird durch zahlreiche Events begleitet. So sind Sonderführungen, Themenabende und Workshops geplant, in denen Stick- Flecht- und Sticktechniken vermittelt werden.
Info
Die Ausstellung ist bis zum 31. Mai jeweils mittwochs bis freitags von 15 bis 18 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr zu sehen.
Sonderführungen finden am 8. März, 22. März und 26. April jeweils um 14 Uhr statt. Gruppenführungen auf Anfrage unter Telefon 02151—510812 oder per Mail an
besucherdienst@seidenkultur.de