Harb war am Freitag ausgewiesen worden, nachdem er mehr als 30 Jahre lang in Krefeld gelebt und hier eine Familie gegründet hatte. Sei ne Brüder sind als Asylbewerber aus dem Libaneon anerkannt.
Veranstalter der Demo ist das Bündnis Krefeld für Toleranz und Demokratie. Die Organisatoren haben OB und Ausländeramt eine Reihe von Fragen gestellt: Sie möchten wissen, wo und wie Adnan Harb nun in der Türkei leben soll, ob er einen türkischen Pass bekommt und wie es um seine finanzielle Ausstattung bestellt ist.
Harb darf laut richterlichem Beschluss Deutschland ab dem Tag seiner Ausweisung drei Jahre lang nicht betreten. Gegenüber der WZ berichtete er telefonisch aus Istanbul, türkische Behördenvertreter hätten ihm Gewalt angedroht, falls er nicht ein auf türkisch verfasstes Dokument unterschreibe, dessen Inhalt er nicht kannte.
Der Fall Harb dominierte am Donnerstagabend die Krefelder Ratssitzung. Angesichts anhaltender Störungen aus dem Publikum sah sich der OB schließlich gezwungen, die Sitzung abzubrechen.
Am Mittwoch soll es zwischen 16.30 und 18 Uhr eine weitere Kundgebung an der Hansastrasse vor dem CinemaxX geben, wo die Ausländerbehörde ihren Sitz hat.