Gesellschaft betreut rund 9000 Wohnungen 125 Jahre Wohnstätte Krefeld
Krefeld · Gegründet wurde sie am 12. Mai 1897 als „Linner Aktien-Baugesellschaft“, um Wohnungen für bedürftige Arbeiterfamilien zur Verfügung zu stellen – heute steht die Wohnstätte Krefeld für die klimafreundliche Quartiersentwicklung und die professionelle Betreuung von rund 9000 Wohnungen: Das 125-jährige Bestehen der kommunalen Wohnungsbaugesellschaft wird in dieser Woche gebührend gefeiert.
Zur offiziellen Feierstunde im Neubau der Wohnstätte Krefeld an der Petersstraße (neben dem Behnischhaus) begrüßte Thomas Siegert, Vorstand der Wohnstätte Krefeld AG, heute zahlreiche Gäste aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft. Oberbürgermeister Frank Meyer ging in seiner Ansprache auf die Historie der Wohnstätte ein, die im Laufe der Zeit immer wieder vor besondere Herausforderungen gestellt worden sei. Mitten in der Hochphase der Industrialisierung gegründet, ging es zunächst um die Unterbringung der zahlreichen Arbeiterfamilien, die von den Krefelder Textil- und Stahlfabriken angeworben wurden. Später kam die Aufbauzeit nach den beiden Weltkriegen, die unter anderem zur Gründung von Gartenstadt führte: Mit zunächst 634 Wohnung ließ die Wohnstätte bis Mitte der 1960er Jahre den neuen Stadtteil auf der „grünen Wiese“ entstehen. Der Oberbürgermeister wies auf die vielfältigen Aufgaben hin, die heute von der Wohnstätte übernommen werden und die weit über das ursprüngliche Ziel, bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen, hinausgehen: Sie reichen von der Schuldner- und Wohnberatung bis zur komplexen Weiterentwicklung einzelner Quartiere hin zu klimafreundlichen und nachhaltigen Wohnanlagen. Dabei stehe jedoch stets der Mensch im Mittelpunkt, lobte Frank Meyer: „Die Wohnstätte ist kein x-beliebiger Betrieb, sie gibt den Mieterinnen und Mietern eine Heimat, in der sie sich wohlfühlen können.“
„Nur wenige unserer Mitgliedsunternehmen können auf eine so lange und erfolgreiche Geschichte zurückblicken“, betonte im Rahmen der Feierstunde Dr. Daniel Ranker, Vorstand beim Verband der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft Rheinland Westfalen. Bedeutend sei die Tatsache, dass die Wohnstätte Krefeld stets in kommunaler Hand geblieben sei – ein Vorteil gegenüber vielen anderen Städten, die nach der Privatisierungswelle der 90er und 2000er Jahre nun wieder dazu tendierten, eigene Gesellschaften zu gründen: „Sie haben in Krefeld einiges, wenn nicht alles richtig gemacht und die Wohnstätte zu einem leistungsstarken Unternehmen weiterentwickelt.“
Zusammen mit den Mieterinnen und Mietern wird der 125. Geburtstag der Wohnstätte am Sonntag, 15. Mai, mit mehreren Familienfesten gefeiert. Die Mieterschaft in Linn ist von 11 bis 16 Uhr dazu eingeladen, auf dem Mittelstreifen der Rathenausstraße zwischen Quartelkämpchen und Kohlplatzweg zu feiern. In Gartenstadt findet das Fest – ebenfalls von 11 bis 16 Uhr – auf dem Festplatz des Bürgervereins an der Breslauer Straße / Pappelstraße statt, und am Hauptstandort der Wohnstätte in der Krefelder Innenstadt, Petersstraße 121, können die Mieterinnen und Mieter aus der City zur gleichen Zeit ein Fest mit viel Spaß für Groß und Klein erleben.