„100 Jahre Krieg und Frieden“ heißt die Ausstellung im Foyer und in der ersten Etage. Auf 26 Plakaten mit eindringlichen Fotos und prägnanten Erklärungen wird ein ganzes Jahrhundert besichtigt.
Vor 100 Jahren begann der Erste Weltkrieg, vor 75 Jahren der Zweite und vor 25 Jahren fiel die Mauer. Auf einen weiteren bedeutenden Jahrestag verwies Dr. Ulrich Mählert von der Bundesstiftung Aufarbeitung. Zusammen mit dem Institut für Zeitgeschichte und Deutschlandradio Kultur wurde diese Dokumentation erarbeitet. In seinem Vortrag im vollbesetzten Muche-Saal nannte Mählert ausdrücklich 2004 als Zäsur: „Die EU-Osterweiterung begann, es ist ein Jahr der europäischen Zeitgeschichte.“ Europäische Geschichte, so sagte er, lese sich anders als nationale Geschichte. Für viele europäische Länder bedeutete 1945 das Ende der Diktatur, für Portugal, Spanien und Griechenland war es erst in den 70er Jahren soweit. Und für Ostmitteleuropa eben erst nach 1989. Seine Anregung und Hoffnung: „Der Besucher dieser Ausstellung kann neu über Europa nachdenken und das geteilte europäische Gedächtnis zusammenführen.“
Die einführenden Worte von Sigmund Ehrmann (MdB) und VHS-Chefin Dr. Inge Röhnelt wurden umrahmt von Karin Mast und ihrer Band Blue Karma. Die Sängerin trug eigens zusammengestellte Gedichte, Chansons und Schlager aus der Zeit vor und vermittelte so auf der kulturellen und emotionalen Schiene das Lebensgefühl einer vergangenen Zeit. Sehr viel Applaus für die Künstler und den Historiker.
Die nächste Veranstaltung zum Thema: Per Leo liest aus seinem Roman „Flut und Boden. Roman einer Familie“, Dienstag, 9. September, um 19.30 in der VHS.