Corona im Kreis Viersen Mutante B.1.351 im Kreis nachgewiesen

Kreis Viersen. · Im Kreis sind zwei Infektionen mit der zuerst in Südafrika nachgewiesenen Corona-Mutante B.1.351 festgestellt worden. Dies wurde dem Kreis am Mittwoch durch die Auswertung entsprechender Laboruntersuchungen bekannt.

Die Mutation des Corona-Virus, die zuerst in Südafrika nachgewiesen worden war, hat den Kreis Viersen erreicht.

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Das Gesundheitsamt hatte die Sequenzierung von positiven Corona-Proben am 23. Januar selbst in Auftrag gegeben, nachdem sich das Virus in einer Einrichtung für Menschen mit Behinderung in Viersen auffallend schnell ausgebreitet hatte. Das Labor hat die Sequenzierung abgeschlossen. Man geht davon aus, dass alle 24 Infizierten des Clusters in der Einrichtung die Mutante in sich tragen.

Dort sind aktuell elf Bewohner und 13 Mitarbeiter mit dem Corona-Virus infiziert. Von den 13 positiv getesteten Mitarbeitern wohnen neun im Kreis Viersen.

Weitere der positiven Proben werden nicht gezielt sequenziert, weil dies aus epidemiologischer Sicht nicht nötig ist. Das Gesundheitsamt hat am 23. Januar für alle 17 Bewohner Quarantäne angeordnet. Sie befinden sich in der Einrichtung in Einzelzimmern. Am 24. Januar wurde auch für alle Mitarbeiter Quarantäne angeordnet. Für die negativ getesteten Mitarbeiter wurde Arbeitsquarantäne angeordnet, damit der Betrieb aufrechterhalten werden kann. Die Kontaktpersonen aller Bewohner und Mitarbeiter wurden ermittelt, sie befinden sich ebenfalls in Quarantäne.

Die Einrichtung hatte Besuchern schon seit dem 19. Januar keinen Zutritt mehr gewährt, nachdem dort erste Symptome aufgetreten waren. Dem Gesundheitsamt wurden am 21. Januar fünf positive Schnelltests von drei Mitarbeitern und zwei Bewohnern aus der Einrichtung gemeldet. Die fünf Personen sowie zwei weitere, die zu der Einrichtung gehören, ließen sich in der Folge mit dem genaueren PCR-Test testen. Alle sieben Befunde waren positiv. Am 25. Januar fand in der Einrichtung eine Reihentestung durch das Gesundheitsamt statt. Die Auswertung der Ergebnisse zeigte, dass sich weitere sechs Mitarbeiter sowie weitere vier Bewohner infiziert haben. Das Gesundheitsamt prüft, von welcher Person die Mutante in die Einrichtung getragen wurde. Allerdings ist zweifelhaft, ob dies in diesem Fall tatsächlich zu ermitteln ist.

Landrat Dr. Andreas Coenen sagt: „Es besorgt mich, dass die Mutante bei uns im Kreis gefunden wurde. Aber es überrascht mich nicht, denn B1351 ist ja bereits mehrfach in Deutschland, auch in NRW, nachgewiesen worden. Wir müssen davon ausgehen, dass die bekannten Fälle nur die Spitze eines Eisbergs sind. Bislang konnten in Deutschland erst wenige positive Coronaproben auf die Mutation getestet werden, weil dies nur über das aufwendige Verfahren der Genomsequenzierung geschehen kann. Darum darf die Gefahr nicht unterschätzt werden. Die Mutante verbreitet sich schneller als das ursprüngliche Corona-Virus. Das bedeutet: Wir müssen noch vorsichtiger sein. Wir müssen mit viel Geduld und Disziplin die bekannten Regeln einhalten. Es geht darum, das bisher Erreichte nicht zu gefährden und die neue Gefahr möglichst einzudämmen.“