Nach einem Jahr Pause Das Kino im Forum ist zurück

Lank-Latum · Nach einjähriger Pause startet am kommenden Dienstag wieder das allwöchentliche Kino im Forum Wasserturm. Als neuer Kooperationspartner konnte dafür die Schauplatz GmbH aus Langenfeld gewonnen werden.

Film ab: Georg Huff (l.) und Ilka Longerich vom Schauplatz Langenfeld mit Bert Müllejans, Forum Wasserturm.

Foto: Berit Kriegs

Fernsehen, Video, DVD, Streaming – das Kino wurde schon mehrfach totgesagt, doch verschwunden ist es nie. Georg Huff, Geschäftsführer der Kleinkunstbühne Schauplatz Langenfeld GmbH, kennt den Grund: „Das gemeinschaftliche Fil­merlebnis gibt es nur im Kino. Zusammen zu lachen und zu weinen, verstärkt die Emotionen, das funktioniert nicht vor dem heimischen Bildschirm.“

Huff muss es wissen. In Langenfeld betreibt er seit 2000 unter dem Dach des Schaustalls das Rex-Lichtspieltheater und organisiert seit Jahren Kinoabende in Kaarst sowie in der Freizeitstätte Garath im Düsseldorfer Süden. Nun lässt der Schauplatz als neuer Partner der Stadt auch die Kinotradition in Meerbusch wieder aufleben.

Im letzten Frühjahr hatte sich der Vorgänger zurückgezogen und hinterließ eine Lücke. „Vorher war das Kino komplett outgesourct, jetzt sind wir Mitveranstalter“, sagt Bert Müllejans von der städtischen Kulturverwaltung, der das Forum Wasserturm betreibt. Geplant ist die Kooperation mit dem Schauplatz zunächst für ein Jahr, es bleibt beim angestammten Dienstag als Kinotag. Mit 6 Euro für den regulären Eintritt bleiben auch die Preise unverändert günstig. Statt einer werden jetzt jedoch zwei Vorstellungen gezeigt, eine um 17 und eine um 20 Uhr. Übermorgen, am 18. April, geht es los.

Beim Programm setzen Georg Huff und Bert Müllejans nicht auf Mainstream, sondern auf aktuelle Arthouse-Filme, kleinere Produktionen mit künstlerischem Anspruch. Den Auftakt machen am Dienstag „Die drei ??? – Das Erbe des Drachen“ in der Nachmittagsvorstellung, abends läuft „Sonne und Beton“ nach der literarischen Vorlage von Felix Lobrecht. Am 25. April spielt Toms Hanks in „Ein Mann namens Otto“, gefolgt von der Science-Fiction-Komödie „Everything Everywhere All At Once“. Eine Woche später, am 2. Mai, sind in einer Doppelvorstellung Devid Striesow und Laura Tonke in „Wann wird es so, wie es nie war“ zu sehen. Werbung wird übrigens nicht gezeigt, höchstens vielleicht der eine oder andere Trailer.

Das Film-Repertoire der nächsten Monate soll noch austariert werden, Rückmeldungen von den Zuschauern sind ausdrücklich erwünscht. „Das Publikum entscheidet, wohin die Reise geht“, so Georg Huff. Fest steht aber schon jetzt, dass mehr Kinderfilme gezeigt werden sollen. Der Nachholbedarf aufgrund von Corona sei riesig, ergänzt Bert Müllejans.

Die Veranstalter hoffen, dass die neue Kino-Reihe gut angenommen wird und sich dauerhaft etablieren kann. 300 Plätze bietet der Saal im Forum Wasserturm, mindestens 50 bis 60 Besucher pro Vorstellung seien wünschenswert, um wirtschaftlich arbeiten zu können. Georg Huff ist zuversichtlich, die Erfahrung habe gezeigt, dass die Leute ein kleines, intimes Kino durchaus zu schätzen wüssten. „Meerbusch ist für viele Menschen ein Identifikationsort, auch hinsichtlich Kultur und Freizeit. Wir machen ein Angebot, für das man nicht rausfahren muss in die Großstädte.“ Einen Hinweis kann er sich aber doch nicht verkneifen: „Wenn man möchte, dass man Kino vor Ort hat, muss man auch hingehen.“

Das Kino im Forum Wasserturm, Rheinstraße 10, startet am 18. April. Jeden Dienstag laufen zwei Vorstellungen, jeweils um 17 und 20 Uhr. Tickets sind ausschließlich am Tag der Veranstaltung erhältlich und kosten 6 Euro bzw. 7 Euro für Filme ab 120 Minuten. Kinder zahlen 5 Euro. Das aktuelle Programm gibt es unter www.wasserturm-meerbusch.de.