Kippen sind wilder Müll Kippen: toxischer Sondermüll
Stadt Willich · Rauchen kann tödlich sein. Das ist unlängst bekannt. Dass aber auch Zigarettenstummel oder aufgerauchte Kippen Menschen, Tiere und Umwelt belasten und eigentlich sogar als toxischer Sondermüll zu entsorgen sind, das ist eher weniger bekannt. Mit einem sogenannten Leporello will der NABU Willich für das Thema die Menschen sensibilisieren.
Diese Zahlen muss man sich erstmal bewusst machen: 74 Milliarden Zigaretten werden pro Jahr in Deutschland geraucht, etwa zwei Drittel - das sind 49 Milliarden Kippen - werden dabei achtlos weggeworfen. Die vermeintlich weichen Filter zerfallen zu Mikroplastik und brauchen im Durchschnitt zehn bis 15 Jahre, im Salzwasser sogar bis zu 400 Jahre, bevor sie vollkommen zersetzt sind. Für die Entsorgung achtlos weggeworfener Kippen und Zigarettenstummel müssen die Kommunen in Deutschland 225 Millionen Euro aufwenden. Unabhängig mal von den generellen Gesundheitsschäden alleine für Menschen sind das wenig erfreuliche Zahlen.
Doch auch für Tiere und Umwelt haben Nikotin, Arsen, Blei, Kupfer, Dioxin und andere giftige Stoffe in Zigaretten schlimme Auswirkungen. Mit einem Leporello (eine Art faltbares kleines Heft) will Elita Grafke, NABU-Naturtrainerin aus Willich, und ihr Mann Benno auf das Problem aufmerksam machen. „Es geht nicht darum, mit dem erhobenen Zeigefinger zu ermahnen. Eher wollen wir die Menschen für das Thema sensibilisieren“, sagt sie. Unterstützung erhält sie dabei von der Stadt Willich, Bürgermeister Christian Pakusch und allen Parteien, die sich für die Aktion einsetzen. „Wir haben 10.000 Leporellos drucken lassen, die bei der Stadt erhältlich sind und verteilt werden. Es wäre toll, wenn wir Willich ‚kippenfrei’ bekommen würden. Mithelfen kann dabei jeder“, sagt sie.
Zum Thema ist im nächsten Frühjahr auch noch eine Plakataktion geplant.