Welt-Aids-Tag am 1. Dezember Solidarität und Aufklärung
Rhein-Kreis Neuss · Der Welt-AIDS-Tag erinnert in diesem Jahr zum 34. Mal daran, Menschen mit HIV und Aids solidarisch zu begegnen. Er steht in diesem Jahr unter der Überschrift „Leben mit HIV. Anders als du denkst?“
Kreisgesundheitsdezernent Gregor Küpper erläutert: „Wir wollen nicht nur am Welt-Aids-Tag, sondern auch im Alltag unsere Solidarität mit HIV-positiven Menschen zeigen. Außerdem wollen wir darauf aufmerksam machen, wie wichtig die Früherkennung für jeden einzelnen ist.“ Auch um Neuinfizierungen zu vermeiden, sei es wichtig, so früh wie möglich über die eigene Erkrankung Bescheid zu wissen.
So bietet das Kreisgesundheitsamt kostenlose und anonyme HIV-und STI-Testungen an und berät rund um das Thema HIV (Humanes Immundefizienz-Virus) und sexuell übertragbare Infektionen (STI). Wichtig zu wissen: HIV-Tests sind erst mehrere Wochen nach der vermeintlichen Ansteckung aussagekräftig.
Ansprechpartnerin im Gesundheitsamt ist Aidsberaterin Csilla Patocs, die sowohl in ihren Sprechstunden als auch in Schulen berät. Am Donnerstag, 1. Dezember, ist sie zusammen mit Schul-Sozialarbeiter Marcel Beeck in der Cafeteria des Berufskollegs für Technik und Informatik (BTI) am Hammfelddamm in Neuss vor Ort. „Unser Ziel ist, den Jugendlichen die Scheu vor diesem häufig tabuisierten Thema zu nehmen. Wenn Jugendliche erst einmal gelernt haben, über sich selbst zu bestimmen und eine Ich-Stärkung erfahren haben, sind sie eher befähigt, sich vor einer HIV-Infektion zu schützen“, ist Csilla Patocs überzeugt.
Im Jahr 2020 infizierten sich in Nordrhein-Westfalen nach Schätzungen des Robert-Koch-Instituts rund 540 Menschen neu mit dem HI-Virus. Das waren etwa 100 Menschen weniger als im Jahr 2019. Für 2020 wurde auch bundesweit mit einem deutlichen Rückgang der gemeldeten HIV-Neudiagnosen gerechnet. Denn die Covid19-Pandemie hat zu weniger Mobilität zwischen den Ländern sowie innerhalb Deutschlands geführt. Die Zahl der Sexualpartner ist ebenfalls durch die Pandemie gesunken, ebenso wie das Testangebot und die Testnachfrage. In Zukunft wird wieder mit einer steigenden Anzahl von HIV-Neuinfektionen gerechnet.
Wer an einer Beratung oder an einem Test interessiert ist, kann in die Sprechstunde von Csilla Patocs kommen. Diese findet im Kreishaus Neuss (Untergeschoss, Raum U.01) dienstags von 13.30 bis 15 Uhr und donnerstags von 8.45 bis 11.30 Uhr statt sowie im Gesundheitsamt in Grevenbroich (Raum EG 17 im Erdgeschoss) mittwochs von 8.45 bis 11.30 Uhr. In Grevenbroich werden aktuell keine STI-Testungen angeboten. Interessierte sollten sich vorab telefonisch oder per E-Mail anmelden, um Wartezeiten zu vermeiden. Csilla Patocs ist unter 02131/92 853 91 sowie unter csilla.patocs@rhein-kreis-neuss.de erreichbar. Vorort-Termine sowie Termine im virtuellen Bürgerbüro können darüber hinaus online reserviert werden.