Interview mit LEA „Live spielen ist das Schönste“

LEA gehört zu den erfolgreichsten Singer-Songwriterinnen Deutschlands. Mit Songs wie „Zu dir“, „Treppenhaus“ und „110“ hat sie sich längst in unsere Herzen gesungen. Am 12. Juli 2025 tritt sie im SparkassenPark auf. Der Extra-Tipp hat mit ihr über ihr neues Album, Gefühle und Live-Auftritte gesprochen.

Mit ihrem gefühlvollen Pop wird LEA im SparkassenPark für unvergessliche musikalische Momente sorgen.

Foto: Büro Bungalow/büro bungalow

Lea, du hast Ende letzten Jahres dein Album „Von der Schönheit und der Zerbrechlichkeit der Dinge“ released. Der Titel klingt sehr poetisch. Wie bist du auf den Titel gekommen?

Für mich war der Titel interessanterweise da, bevor ich auch nur einen Song für das Album geschrieben habe – und das ist total untypisch. Eigentlich ist es oft so: Man schreibt einige Songs und langsam kristallisiert sich dann heraus, welcher Songtitel auf dem Album dann der Albumtitel wird. Bei mir war es aber wirklich komplett andersherum. Dieser Titel kam einfach zu mir. „Von der Schönheit und der Zerbrechlichkeit der Dinge“ umspannt alles in meinem Leben – auch wenn ich auf die Welt schaue. Das ist sehr universal anwendbar. Es gibt Dinge in unserem Leben, die wir so sehr wertschätzen, die so wunderschön, pur und wertvoll sind. Die sind aber, weil sie uns so viel bedeuten, auch so zerbrechlich, weil sie jederzeit vorbei sein könnten.

Wie sieht eine klassische Songwriting-Session bei dir aus?

Ich schreibe sehr gerne im kleineren, engen Team, zusammen mit Menschen, die mich sehr gut kennen und die ich sehr gut kenne, denen ich vertraue. Es ist total hilfreich, nicht ganz alleine zu schreiben, weil ich mich alleine viel im Kreis drehe. Wir haben meistens eine Idee, eine Inspiration oder eine Zeile, die uns berührt und die etwas mit einem macht. Anhand dieser Zeile entwickelt sich dann der ganze Song. Es gibt Tage, an denen wir stundenlang versuchen etwas zu schreiben, aber es kommt gar nichts Gutes dabei heraus. Dann gibt es wiederum Tage, an denen wir innerhalb von zehn Minuten einen ganzen Refrain haben.

Dein letztes Album heißt „Bülowstraße“. Darin hast du sozusagen Geschichten aus einer anderen Welt erzählt. Für dein neues Album hast du dann wieder tief in deinem Inneren gewühlt. Fällt dir das leicht?

Die „Bülowstraße“ hat mir sehr geholfen, da ich einmal eine Zeit lang nicht über mich geschrieben habe und dann wieder so richtig motiviert war und Lust hatte, wieder reinzugraben, zu suchen und zu finden. Zuvor dachte ich: „Worüber soll ich denn überhaupt noch schreiben?“. Es war gut, einfach mal eine Pause von sich und seinen Gedanken zu machen. Wieder nach einer langen Zeit anzuknüpfen und darauf aufzubauen, hat total Spaß gemacht. Ich war wieder ganz in meinem Element und in meinen Gedanken.

Wie fühlt es sich an, dich auf der Bühne für dein Publikum zu öffnen? Was macht so ein Live-Auftritt mit dir?

Live spielen ist für mich das Schönste. In diesem Moment bin ich so nah bei den Menschen, wie ich es sonst nie bin. Dieser Live-Moment gehört nur den Menschen, die zu dem Konzert gekommen sind, und mir. Und alles, was in diesem Moment passiert, passiert da. Das ist auch so nicht wiederholbar und kann man auch nicht ändern. Das liebe ich so sehr am live spielen.

Du hast sechs Studioalben in acht Jahren herausgebracht. Hast du auch irgendwann einmal Zeit für eine Pause? Und wenn ja: Wie nutzt du diese?

Ich mache jedes Jahr von Mitte Dezember bis Mitte Februar komplett Pause – auch von Social Media. Ich nutze diese Zeit dann, um einmal durchzuatmen und wieder zu mir zurückzufinden. In dieser Zeit bin ich viel unterwegs, ich reise viel. Das ist für mich eine ganz wichtige Zeit, um Kraft und Energie für das Jahr zu tanken.

„Von der Schönheit und der Zerbrechlichkeit der Dinge“ hast du im Herbst released. Das Album ist durchzogen von einer Melancholie. Jetzt gehst du ja in diesem Jahr auf Sommertour und trittst im SparkassenPark am 12. Juli, mitten im Sommer, Open Air auf. Wie passt das zusammen: Herbstmomente gepaart mit dem Sommer?

Es sind schon viele Herbstsongs dabei, das stimmt. Und gleichzeitig habe ich das Gefühl, dass die Songs aber auch sehr variabel sind und in alle möglichen Jahreszeiten und Lebenslagen passen. Man kann die Songs immer wieder für sich hören, wie man sie gerade braucht. Wenn ich gut drauf bin, dann heißt das nicht, dass ich nur „Happy“-Musik höre. Dann höre ich meistens auch melancholische Songs. Das Album hat, trotz das es einen Herbst-Vibe mitbringt, auch eine optimistische Melancholie. Ich finde nicht, dass es alles nur traurig ist, sondern das eine schöne Melancholie mitschwingt.

Tickets sind über alle bekannten Vorverkaufsstellen sowie www.sparkassenpark.de erhältlich.