„Comedy Starts“ Comedy Arts startet diverser durchs Jahr
Moers · Das Comedy-Arts-Festival Moers macht jetzt das ganze Jahr über Programm - dank einer Konzeptförderung des Landes NRW und der Landesarbeitsgemeinschaft Soziokultureller Zentren NRW (LAG): „Comedy Starts“!
Im Frühjar 2022 wurde der Antrag erarbeitet, im Sommer genehmigt - „vollumfänglich“, wie Carsten Weiss, der neue künstlerische Leiter des Comedy-Arts-Festivals, betont, das heißt: mit allen zehn beantragten Formaten bzw. „Modulen“. Das Schöne an Konzeptförderung gegenüber herkömmlicher Projektförderung sei, dass innerhalb des Förderzeitraums Anpassungen und Weiterentwicklungen möglich und die Macher frei bei der Terminierung sind. 146.000 Euro wurden für „Comedy Starts“ bewilligt, neben den zehn Modulen wird damit auch die halbe Stelle der Projektleiterin Lisa Reinecke finanziert. Die 39-jährige gebürtige Moerserin, die nach Ausbildung in Duisburg und Studium in Dortmund jetzt in Neukirchen-Vluyn lebt, ist seit ihrer Kindheit mit dem Comedy-Arts-Festival verbunden.
„Wir müssen Perspektiven entwickeln“, so Carsten Weiss; jeder könne sehen, dass sich das Freizeitverhalten stark im Wandel befinde, und „am Thema Audience Development („Publikumsentwicklung“) sind alle dran“. Dass Comedy mittlerweile vor allem auf dem Smartphone stattfindet, macht die Sache auch nicht leichter. An der „DNA“ mit dem Festival im September soll sich nichts ändern, aber: „Wir öffnen uns mit diesen Formaten“, so Carsten Weiss über Comedy Starts, es gehe um den Anspruch auf Diversität und darum, Humorkunst „aus einer anderen Ecke“ zu gewährleisten.
Ein erstes Projekt hat bereits stattgefunden in Form zweier Workshops im Gymnasium Filder Benden (das auch Weiss und Reinecke besucht haben), mit „Bühnenduell“ und „Physical Theatre“.
Im Februar geht’s weiter. Das Format „Wahrheit oder Wirklichkeit“ präsentiert eine Ausstellung der Bodypainterin Gesine Marwedel, die äußerst detailgetreue Trugbilder aus Flora und Fauna malt, und „Close-up-Magier“ Benedikt Grindel.
Ebenfalls Premiere feiert das Projekt „Comedy Talk“ am Dienstag, 14. Februar. Unter dem Titel „Comedy kann?!“ soll es neben kurzen Live-Auftritten vor allem viel Raum für Diskussionen geben: Wo liegen die Chancen, wo die Grenzen von Comedy zwischen Spaß und Provokation? Es diskutieren Medienpädagogin Stephanie Weber, Muhsin Omurca, deutschsprachiger Pionier des Kabaretts „mit Migrationshintergrund“, und Tony Bauer, Nachwuchs-Comedian aus Duisburg-Marxloh, der am Kurzdarmsyndrom leidet, was, das wusste ich auch nicht, kein Scherz ist, sondern eine mit vielen Beschwerden verbundene Erkrankung. Moderatorin des Abends ist Johannah Illgner, die eine Marketingagentur für gendergerechte Sprache betreibt.
Einer solchen befleißigt sich selbstverständlich auch Comedy Arts bzw. Comedy Starts, weshalb sich die Erklärung eines weiteren Moduls, „Comedy Beats“, wie folgt liest (bzw. eben nicht): „(Mix-Format mit jungem*r Comedian*ienne als Gastgeber*in und DJ*ane im Bollwerk 107)“. Immerhin das ist, ja doch: sehr komisch.