MKV und Gesellschaften sagen alle Veranstaltungen ab Eine Session ohne Karneval

Mönchengladbach · Im Rahmen einer außerordentliche Mitgliederversammlung beschäftigte sich der Mönchengladbacher KarnevalsVerband e.V. im „Hugo Junkers Hangar“ mit den aktuellen Entwicklungen der Coronapandemie. Von den 38 angeschlossenen Gesellschaften waren Vertreter von 36 Gesellschaften anwesend.

Zuletzt gab es 2019 Bilder von der fröhlichen Stimmung beim Veilchendienstagszug. Für die Odenkirchener Karnevalistinnen und Karnevalisten besonders bitter: Die KG hätte in dieser Session das Prinzenpaar gestellt.

Foto: Andreas Baum

Es fand ein reger Austausch aller Anwesenden statt – nach etwas mehr als zwei Stunden folgten die Gladbacher Karnevalistinnen und Karnevalisten  (ohne Gegenstimmen) den Empfehlungen des Landes: Die Mitgliedsgesellschaften des MKV haben alle Saalveranstaltungen (Indoor) für die aktuelle Session abgesagt. Auch der Rosenmontagszug in Rheydt, die Veedelszüge in den Stadtteilen und der große Veilchendienstagszug finden nicht statt. Auf eine Prinzenpaar-Proklamation ird komplett verzichtet. Das designierte Prinzenpaar Stefan und Bianca Zimmermanns sowie das bereits proklamierte Kinderprinzenpaar Prinz Marlon I. und Prinzessin Lea I. gehen in die „Verlängerung“ und werden als Tollitäten auch die Session 2022/2023 bestreiten.

Das Motto „Gladbach schwebt auf Wolke 7“ wird ebenfalls für die neue Session übernommen und höchstens um einen kleinen Zusatz („7.1“) ergänzt, so dass alle für diese Session angeschafften Ausstattungsgegenstände, wie zum Beispiel Orden, Pins usw. weiter verwendet werden können.

Diese Entscheidungen sind den Aktiven nicht leicht gefallen, insbesondere vor dem Hintergrund, dass es sich nun schon um die zweite de facto ausgefallene Session in Folge handelt. Nun liegt es an den Verantwortlichen des Landes NRW und des Bundes, die in Aussicht gestellten Unterstützungen für die betroffenen Vereine auch verbindlich zu beschließen und festzulegen. „Wir erwarten nun vom Land NRW konkrete Taten und verbindliche Hilfen für die von Veranstaltungsabsagen betroffenen Vereine“, so Gert Kartheuser, Vorsitzender des MKV.

Wie bereits in den vergangenen Monaten steht der MKV den angeschlossenen Gesellschaften mit der eigens geschaffenen Corona-Stabstelle bei allen Fragen und Anliegen beratend und unterstützend zur Seite. Auch das Thema „Förderprogramme“ bei abgesagten Veranstaltungen wurde bereits für die Gesellschaften aufbereitet. Der Verband unterstützt hier bei der Antragsstellung und begleite die Prozesse mit Hintergrundinformationen, Anleitungen zur Antragsstellung und dem allgemeinen Vertragswesen mit den beauftragen Gewerken/Partnern.

In den nächsten Wochen wollen die Gesellschaften Ideen sammeln, wie man trotz Pandemie den Menschen mit dem Karneval Freude bereiten kann. Der MKV unterstützt entsprechende Aktionen. So wird es unter anderem eine Neuauflage der schon in der letzten Session aus der Taufe gehobenen „Jecken Flimmerkiste“ geben. So bringen die Akteure erneut gute Laune online ins heimische Wohnzimmer. Das Programm wird von den Gesellschaften gestaltet, die so ihre für die neue Session einstudierten Tänze, Lieder, Büttenreden etc. präsentieren können. Ausstrahlungszeitpunkt wird zum Straßenkarneval sein. Zusätzlich wird ein gemeinsames Sommer-Karnevalsevent geplant, ebenfalls mit Programm aus den Gesellschaften, und hoffentlich live vor Publikum.

„Jetzt ist das gefragt, was den Karnevalisten sowieso im Blut liegt: Kreativität! Gerade auch, um der nachwachsenden Karnevalsgeneration eine Perspektive zum Lachen und zum geselligen Miteinander zu geben“, betont Axel Ladleif, Stellvertretender Vorsitzender des MKV. „Eines ist aber klar – wir, die den Karneval so lieben und das Konfetti im Herzen haben, haben heute das Richtige entschieden, auch wenn es uns allen sehr weh tut“, so Thorsten Neumann, Sprecher des MKV.