In Strümp gibt es stolze Eltern – die von Philipp (10) und Pascal (12) Seidel. Denn: Die beiden Jungs sind spitze – Philipp ist Deutscher Meister bei den Bambinis, Pascal NRW-Meister im Jahrgang Kleinschüler im Eishockey. Seit sieben Jahren spielen die beiden Meerbuscher bei der Düsseldorfer DEG, nahezu jeden Tag gehen sie zum Training. Spiele finden an einem Sonntagmorgen auch schon mal in Iserlohn statt. Um 9 Uhr. Abfahrt in Meerbusch: 6.30 Uhr. „Wir sind da einfach so reingewachsen“, sagen Vater Stefan Seidel und Mutter Alessia Morosinotto. Während Philipp noch auf die Strümper Grundschule geht, lernt Pascal auf dem Städtischen Meerbusch Gymnasium. Den Großteil ihrer Freunde haben sie aber unter ihren Eishockey-Kameraden. Mit ihnen verbringen sie die meiste Zeit außerhalb der Schule. Sie kommen aus Dortmund, Bottrop, Viersen und Mönchengladbach. „Mein bester Kumpel ist Robin Rieke“, sagt Philipp. Robin hat Philipp in einem Zeitungsartikel in Düsseldorf erwähnt, jetzt soll der Name des bestens Freundes auch in Meerbusch genannt werden – beste Kumpel halten und stehen eben zusammen. Aber: Die DEG achtet strengstens darauf, dass auch die Noten stimmen. „Sie lassen sich immer die Noten geben“, so die Jungs. Fällt in einem Fach die Leistung – droht Trainingsverbot. „Dann müssen sie lernen, da gibt es keine Ausreden.“ Das ist auch ganz im Sinne der Eltern. „Dort gibt es strenge Strukturen, die Jungs lernen so für’s Leben“, erklärt Stefan Seidel. Kommt es bei einem der Spieler in der Schule oder im Privaten vielleicht einmal zu einer Rangelei, dann gibt’s mit dem Trainer abends sogar ein Einzelgespräch. „Danach macht’s keiner mehr.“ Trainer wie Anja Strommenger und Andreas Niermitz sorgen für Disziplin – und ernten Bewunderung bei Spielern und Eltern. Dass die Jungs sich mit ihrem Einsatz auch mal eine Belohnung verdient haben, ist klar. „Ein- bis zweimal im Jahr werden sie von der Schule freigestellt, dann dürfen sie bei internationalen Turnieren mitspielen.“ Dann funkeln die Augen von Philipp und Pascal. Sie haben hohe Ziele: Beide können sich vorstellen, später einmal professionelle Eishockey-Spieler zu werden.