Christopher Street Day in Krefeld SWK wirbt mit Regenbogenbahn für mehr Vielfalt und Toleranz

Krefeld · Der Christopher Street Day (CSD) wird in Krefeld am Samstag, 21. August, mit einer Fahrrad-Demo und einem musikalischen Picknick gefeiert. Um darauf aufmerksam zu machen und das Anliegen der Veranstalter zu unterstützen, haben die Stadtwerke Krefeld jetzt eine Straßenbahn in bunten Regenbogenfarben und mit dem Slogan „Wir fahren ab auf Vielfalt“ gestaltet.

SWK-Vorständin Kerstin Abraham bei der Vorstellung der neuen Regenbogenbahn mit den CSD-Organisatoren Levent Sirkal (l.) und Oliver Leist.

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Darüber hinaus unterstützen die SWK den Christopher Street Day in Krefeld finanziell. „Das passt zu den Werten unseres Konzerns: Wir leben Vielfalt und haben uns null Toleranz bei Diskriminierungen auf die Fahnen geschrieben“, so SWK-Vorständin Kerstin Abraham bei der Vorstellung der neuen Regenbogenbahn. Auch nach dem Christopher Street Daywerde die Bahn in Krefeld weiterhin unterwegs sein, um ein „dauerhaftes Statement zu setzen“.

Für große Freude sorgt die bunt gestreifte Bahn bei den Organisatoren des CSD in Krefeld. „Es ist wichtig, dass wir in dieser Stadt ein bisschen Signalwirkung zeigen, dafür ist die Regenbogenbahn bestens geeignet“, so Levent Sirkal, 1. Vorsitzender des Vereins Crefelder CSD e.V.. Er hatte vor rund vier Jahren begonnen, Mitstreiter für die Organisation des ersten CSD in Krefeld zu suchen: „Wenn Mönchengladbach, Essen, Recklinghausen und weitere Kommunen etwas auf die Beine stellen können, warum sollten wir das nicht auch können?“ Im Juni 2019 fand das Gründungstreffen statt. Unter anderem der ehemalige Krefelder Karnevalsprinz Rene Sellmer, die KG Rosa Jecken, das Team des queeren Jugendtreffs „Together Krefeld“, die Aidshilfe und Oberbürgermeister Frank Meyer als Schirmherr unterstützten den ersten Krefelder Christopher Street Day in Krefeld. Er fand - coronabedingt in „abgespeckter“ Form - vor einem Jahr mit rund 120 Teilnehmern statt.

Diese Zahl solle auf jeden Fall getoppt werden, teilt der Sprecher des Crefelder CSD, Oliver Leist, mit: „Wir rechnen mit rund 250 Teilnehmern bei der Fahrraddemo und etwa 500 bei der Kundgebung.“

Treffpunkt und Aufstellung ist am Samstag, 21. August, ab 11 Uhr am Platz der Wiedervereinigung am rückwärtigen Bahnhofsausgang. Um 12 Uhr setzt sich die Fahrraddemo in Bewegung und endet gegen 14 Uhr am Stadtgarten. Dort ist anschließend ein musikalisches Picknick geplant, wobei jeder seine eigene Verpflegung mitbringt. Als Musik-Acts werden die Krefelder Bands Jeck United und Rudy Chopper erwartet.

„Auf die notwendigen Hygienevorschriften und Einhaltung der CoronaSchutzverordnung achten wir natürlich und befinden uns im ständigen Austausch mit den Gesundheitsbehörden“, sagt Oliver Leist. Die Veranstalter vom Crefelder CSD e.V. hoffen auf gutes Wetter und eine friedvolle Stimmung. Ganz nach dem Motto des 2. Crefelder Christopher Street Day: „Einfach Mensch sein“.

Folgenden Weg nimmt die Fahrrad-Demo am 21. August: Platz der Wiedervereinigung (Start) – rechts Ritterstraße bis Dießemer Bruch – links in den Dießemer Bruch – rechts in die Oppumer Straße – links in die Grenzstraße – rechts in die Uerdinger Straße – links in die Schönwasserstraße – rechts in die Friedrich-Ebert-Straße - folgend Buschstraße - folgend Schütenhofstraße - rechts auf die Uerdinger Straße - folgend Glindholzstraße - rechts auf Glockenspitz - folgend Berliner Straße - rechts in die Kaiserstraße - links in die Wilhelmshofallee - folgend Breiten Dyk - links auf den Nassauerring - links auf die Blumentalstraße - rechts auf die Moerser Straße – Nordwall Friedrichsplatz- Nordwall – links auf den Westwall – KWM (Kaiser Wilhelm Museum) umfahren - weiter auf Westwall - Südwall - Ostwall -St. Anton Straße - Steinstraße - Stadtgarten (Kundgebung).

Oliver Leist: „Wir würden uns freuen, wenn die Anwohner als Zeichen der Solidarität am 21. August eine Regenbogenflagge an ihr Gebäude hängen würden.“

Der Ursprung des Christopher Street Day liegt im New Yorker Stadtteil Greenwich Village. In den 1960er Jahren gab es immer wieder Razzien der Polizei in Lokalen, deren Kundschaft hauptsächlich aus homosexueller Klientel bestand. Am 28. Juni 1969 begannen sich Transsexuelle Latinas und Dragqueens gegen die Polizeiwillkür zu wehren. Es war der Auftakt zu tagelangen Straßenschlachten. Um dem Aufstand zu gedenken, wurde ein Jahr nach dem Aufstand das Christopher Street Liberation Day Committee gegründet, welches nun die alljährlichen Gedenkfeiern ausrichtet. Seit den 1970er Jahren ist die Regenbogenfahne international als schwullesbisches Symbol bekannt, seit einigen Jahren wird sie allgemein für die LGBTQ-Bewegung verwendet.

Im Juni 2021 hatte die Debatte rund um das Verbot der UEFA, die Münchener Allianz-Arena während der Fußball-EM in Regenbogenfarben zu beleuchten, für Diskussionen gesorgt. Grund für viele Unternehmen, sich öffentlich zu Werten wie Vielfalt und Toleranz zu bekennen und Aufmerksamkeit für die Problematik um das Thema zu schaffen. Auch die SWK reagierten spontan auf diese Debatte und ließen einen Linienbus vor ihrer Zentrale an der St. Töniser Straße einen ganzen Tag und eine Nacht lang in Regenbogenfarben erstrahlen. Nun wird mit der Regenbogenbahn dauerhaft für mehr Toleranz und Vielfalt geworben.