Krefeld. Jensen: „Bin kein Ankündigungs-Weltmeister, sondern Gestalterin“

Krefeld. · Die Krefelder CDU-Spitze stellte am Freitag ihr Programm für die Kommunalwahl im September vor. Die Christdemokraten wollen stärkste Kraft im Stadtrat werden und mit Kerstin Jensen die erste Oberbürgermeisterin stellen.

Die CDU Krefeld stellte am Freitag im Stadtwald ihr Wahlkampfprogramm vor (von links): Parteichef Marc Blondin, Oberbürgermeister-Kandidatin Kerstin Jensen sowie Fraktionsvorsitzender Philibert Reuters.          Foto: Samla

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Krefelds Christdemokraten legten am Freitag offiziell den Schalter auf Wahlkampfmodus um. „Er (gemeint ist Oberbürgermeister Frank Meyer; Anmerkung der Redaktion) hat doch nichts umgesetzt“, klagte Fraktionsvorsitzender Philibert Reuters im Zuge der Vorstellung des Programms, mit welchem die CDU bei der Kommunalwahl im September die Mehrheit im Krefelder Stadtrat zurückerobern will. „Ich bin kein Ankündigungs-Weltmeister, sondern Gestalterin“, legte Kerstin Jensen, die als erste Frau an die Spitze die Krefelder Verwaltung will, nach. Parteichef Marc Blondin kündigte an: „Wir wollen ein klares Signal an das bürgerliche Lager senden und Rot-Rot-Grün stoppen. Die SPD ist für uns kein verlässlicher Partner mehr.“ Die Union habe sich „hohe Ziele“ gesetzt. Neben der Mehrheit im Stadtrat wolle man auch bei den Wahlen der Bezirksvertretungen zulegen, so der Parteichef, der auf die Unterstützung der FDP setzt. Dass die Liberalen mit Joachim C. Heitmann einen eigenen OB-Kandidaten ins Rennen schicken, begeistert die CDU zwar nicht. Jedoch: „Man muss ihnen eine gewisse Eigenständigkeit zugestehen“, sagt Blondin.

Das Programm für die Kommunalwahl haben die Christdemokraten mit „Aufbruch. Chancen. Zuversicht“ überschrieben. OB-Kandidatin Jensen hob einige Punkte hervor, die ihr besonders am Herzen liegen.

Sicherheit und Ordnung: Die Aufstockung des Kommunalen Ordnungsdienstes, die Bekämpfung von „rechtlichen Grauzonen“ sowie die Beseitigung von „Schmutz- und Schmuddelecken“ sei ihr ein Anliegen.

Wirtschaft: Es müsse eine „Willkommenskultur für Unternehmen“ geschaffen werden. Die Innenstadt soll als Wohn- und Wirtschaftsstandort gestärkt werden. Die CDU-Kandidatin spricht sich zudem für eine weitere Förderung des Mittelstands sowie eine Senkung der Gewerbesteuer aus.

Verwaltung: Die Anliegen der Bürger sollen „schnell und zügig“ bearbeitet werden. „Die Bürger dürfen sich nicht als Bittsteller fühlen.“

Bildung: Der Ausbau von Kita-Plätzen sowie der Tagesbetreuung sei dringend notwendig. „Da hat Krefeld in den vergangenen Jahren zu wenig getan.“ Außerdem müsse Krefeld für Studenten attraktiver werden.

Infrastruktur: Der Ausbau und die Sanierung des Radwegenetzes sowie eine Aufstockung von Ladestationen für E-Mobilität seien wichtig. „Ich würde mir sofort ein E-Auto kaufen, wenn ich es in Krefeld aufladen könnte“, so Jensen. Geprüft werden soll auch, ob es möglich ist, ein „365-Euro-Jahresticket“ für den ÖPNV einzuführen.

Umwelt: Die CDU spricht sich für einen Klimaschutzbeauftragten aus.

Die CDU-Spitze wirft Amtsinhaber Meyer „ protzige Luftschlösser“ vor. „Wir setzen darauf, gezielt Projekte umzusetzen und es nicht bei der Ankündigung zu belassen“, so Fraktionschef Reuters, der angesichts der Coronakrise den „stärksten digitalen Wahlkampf, den wir je geführt haben“ ankündigte.

Nichts desto trotz will die CDU aber den klassichen Wahlkampfstand sowie Haustürbesuche nicht aufgeben.