... kommt die Feuerwehr — diesmal zum Glück nur zur Übung Wenn der Tunnel voller Rauch ist..

MEIDERICH · Die Feuerwehr Duisburg und die Duisburger Verkehrsgesellschaft AG (DVG) haben vergangenes Wochenende eine Notfallübung im U-Bahn-Tunnel kurz vor dem Bahnhof „Auf dem Damm“ in Meiderich durchgeführt.

Es wurde ein Brand mit Rauchentwicklung im Tunnel simuliert, eine U-Bahn musste evakuiert werden. Die Feuerwehr übt in regelmäßigen Abständen Einsätze solcher Art, um für den Ernstfall vorbereitet zu sein. Auch für die Verkehrsgesellschaft sind die Erkenntnisse aus solch einer Notsituation sehr wertvoll: „Wir können anhand eines derartigen Szenarios mögliche Schwachstellen in unseren Betriebsabläufen identifizieren, unsere Gefahrenabwehrorganisation überprüfen und verbessern“, erklärt Birgit Adler, verantwortlich für das Verkehrsmanagement.

Konkret ging man von der Annahme aus, dass die Bahn der Linie U79 gegen 1 Uhr auf dem Weg vom Duisburger Hauptbahnhof zum Meidericher Bahnhof war und voll mit Fahrgästen besetzt war, in diesem Fall Statisten, als der Fahrer Rauch im vorderen Wagen bemerkte. Er brachte die Bahn kurz vor dem Bahnhof „Auf dem Damm“ zum Stehen und alarmierte die Leitstelle. Daraufhin wurde die übliche Meldekette in Gang gebracht: Feuerwehr, Polizei und Verkehrsaufsicht wurden informiert, die sich direkt auf den Weg zum Ereignisort machten. Auf Anweisung der Leitstelle begann der Fahrer dann mit der Evakuierung der Bahn und geleitete die Fahrgäste entgegen der Rauchentwicklung über den Betriebsgang zum nächsten Bahnhof. 65 Probanden der Universität Duisburg-Essen hatten sich als Statisten mit unterschiedlichen Rollen zur Verfügung gestellt, zwei von ihnen blieben als vermisste Personen an der Bahn zurück. Für den Fachbereich Theoretische Physik an der Universität war dies gleichzeitig ein Verhaltensexperiment zur Erforschung der Dynamik einer großen Menschenmenge bei einer Gefahrensituation. Die Einsatzpriorität wurde nach kurzer Erkundung sofort auf die Rettung der zwei vermissten Personen gelegt. Zwei Trupps wurden mit schwerem Atemschutz und Hilfsmitteln schnellstmöglich in den Tunnel geschickt. „Das eingesetzte Löschwasser, das sogenannte ‚Wasser am Rohr‘, ist bei den hohen Temperaturen in einem Brandfall für Retter und Opfer gleichermaßen lebensnotwendig“, weiß Robert Bäcker, Einsatzleiter bei der Feuerwehr Duisburg. Nach der Rettung der Personen konnten die eigentlichen Löscharbeiten beginnen. Als dann der Brand gelöscht, die Personen befreit und versorgt waren, rückte die Feuerwehr mit ihrer gesamten Rettungsmannschaft wieder ab.

(Niederrhein Verlag GmbH)