Fotos Moerser Ansichten 2017
Mit dem Aufblühen des Bergbaus seit 1904 trat in Moers binnen weniger Jahre ein grundsätzlicher
Wandel im Stadtbild ein. Die dreistöckigen Wohngeschäftshäuser am östlichen Eingang der
Steinstraße zwischen Steintorbrücke und Altstadt sind Zeichen dafür. Zwischen 1905 und 1909
erbaut, sind sie an neuen Fluchtlinien ausgerichtet, mit denen man dem wachsenden Verkehr in der
Hauptstraße und der Einrichtung einer Straßenbahnlinie Rechnung tragen wollte. Vorboten der
neuen Zeit sind auch die Erdarbeiten. Die Elektrifizierung der Stadt begann 1911 in der
Steinstraße.
Das städtische Naturfreibad Bettenkamper Meer wurde 1924 eröffnet und in den folgenden Jahren
mit der Einrichtung einer Liegewiese auf dem östlichen Ufer schnell ausgebaut. Heute ist es das
einzige Naturfreibad am linken Niederrhein. Es wird vom Aubruchkanal gespeist, der sich bei
Bettenkamp zu einem „Meer“ erweitert. Durch den Autobahnbau Anfang der 1970er Jahre verlor
das Bad im Süden einen Teil seines Geländes. Seit es 2012 von der städtischen Gesellschaft „Enni
Sport & Bäder“ saniert worden ist, stellt es wieder eine wichtige Naherholungseinrichtung dar.
Die Neustraße hat in den letzten Jahrzehnten einen tiefgreifenden Wandel in Architektur und
Branchenstruktur erfahren, ist aber nach wie vor die wichtigste Geschäftsstraße der Neustadt. Ihre
traditionsreichen Gaststätten mit den großen Tanzsälen hat sie jedoch verloren. Hotels wie
„Rheinische Hof“ (Bildmitte), „Kronen-Hotel“ wie auch das „Rheingoldkino“ (1920) existieren
nicht mehr. Seit 1972 ist auch die Neustraße für den Durchgangsverkehr gesperrt. Die
Straßenbahnlinie Moers-Krefeld, seit 1920 für den Personenverkehr in Betrieb, wurde bereits 1963
aufgegeben.