„Vision der Pflege stärken“
Nettetal · Die Bilanz stimmt. Sie fällt positiv aus und weist einen Überschuss von rund 586.000 Euro aus. Jörg Schneider, Geschäftsführer des Städtischen Krankenhauses in Nettetal, kann also zufrieden mit der Entwicklung der vergangenen Jahre sein.
Auch die Töchter des Krankenhauses, NetteVital und die GS-Service GmbH, schließen das Jahr mit positiven Zahlen ab. Geplant ist die „schwarze Null“ bei der GS-Service, NetteVital weist einen Überschuss von 22.000 Euro aus. Der Aufsichtsrat des Krankenhauses hat den Jahresabschluss für das Jahr 2017 inzwischen einstimmig genehmigt.
In der Position des Chefarztes folgte Dr. Rainer Schmitz seiner Kollegin Dr. Halise Bayram, die in den Ruhestand verabschiedet wurde. Robert Karadjian wurde zum Chefarzt für den Bereich der Schulter- und Ellenbogenchirurgie berufen. Diese beiden Berufungen erfolgten bereits 2017. Zum Jahresbeginn 2018 übergaben Aufsichtsrat und Krankenhausleitung Dr. Peter Leven die Führung der neu gegründeten Klinik für Kardiologie und Pneumologie. Unter der Leitung von Dr. Michael Pauw steht seit Anfang 2018 zudem die Klinik für Gastroenterologie, Onkologie, Diabetologie und Allgemeine Innere Medizin. „So sollen etablierte Schwerpunkte des Hauses gestärkt werden“, erklärte Jörg Schneider.
Anfang 2019 werden nun zwei weitere Kliniken hinzukommen. Die Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie wird mit dem neuen Chefarzt Dr. Hendrik Keller, zur Zeit leitender Oberarzt der Allgemein- und Viszeralchirurgie im Kreiskrankenhaus Dormagen, besetzt. Die neue Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie wird in drei Zentren unterteilt: in das bereits etablierte Zentrum für Arthroskopie und Endoprothetik (ZAE) unter der Leitung von Dr. Enno Steinheisser, in das 2017 gegründete Zentrum für Schulter- und Ellenbogenchirurgie (ZSE) mit Chefarzt Robert Karadjian und das neue Zentrum für Unfallchirurgie. In diesem Zug wird Dr. Wilfried Mündges ab Anfang 2019 zum Chefarzt ernannt.
Dr. Michael Blum, aktueller Chefarzt für Allgemein- Viszeral- und Unfallchirurgie, geht Mitte 2019 in den Ruhestand.
Von einem Pflegenotstand im Nettetaler Krankenhaus wollte Norbert Peffer, Betriebs- und Pflegedienstleiter, nicht sprechen. „Aber die zunehmende Arbeitsverdichtung hat auch bei uns eine deutliche höhere Belastung für das Personal und immer weniger Zeit für den Patienten zu Folge. Bisher konnten stets alle Stellen im Pflegedienst bei Vakanzen kurzfristig neu besetzt werden“, sagte Norbert Peffer. In Aussicht auf das Pflegepersonalstärkungsgesetz, welches im Dezember verabschiedet werden soll, möchte man gerne zusätzliche Kollegen im Nettetaler Krankenhaus einstellen. Damit solle es wieder möglich werden, sich individueller um die Bedürfnisse der Patienten zu kümmern und somit auch die eigenen Ansprüche und Visionen an das Berufsbild wieder häufiger umzusetzen. Daneben achte das Städtische Krankenhaus besonders darauf, dass die persönliche Entwicklung und Spezialisierung des Pflegepersonals gefördert wird. „99,5 Prozent der beantragten Weiter- und Fortbildungen werden genehmigt“, stellte er fest. Dies spielt für die Zufriedenheit des Pflegepersonals im Alltag eine große Rolle, unterstützt das persönliche Engagement und steigert letztendlich auch Patientenzufriedenheit und die Pflegequalität.