Nicht immer mit der Keule

Nettetal · In Nettetal werden Schädlinge möglichst ohne Chemie bekämpft. „Wir setzen auf die mechanische Bekämpfung der Herkulesstaude“, erklärte Heike Meinert vom Grünflächenamt.

Schön eingepackt: Die Stadt Nettetal setzt auf die mechanische Bekämpfung der Herkulesstaude. Die Wurzeln werden mit dem Spaten ausgegraben. Heike Meinert (kleines Bild) vom Grünflächenamt bestätigt, dass beispielsweise der Bestand in Breyell zurückgegangen sei.

Foto: Joachim Burghardt

Gefährlich sind sie beide, die kleinen Falter wie die großen Doldenblüter: Während vor allem die Raupen des Eichenprozessionsspinner bei Massenvorkommen schlimme Allergien auslösen können, verursacht die Herkulesstaude auf der Haut von Mensch und Tier Vergiftungen und Verbrennungen. Am sichersten bekämpfen lassen sie sich mit chemischen Mitteln, doch die sind umstritten. In Nettetal hat man andere Lösungen gefunden, die Schädlinge einzudämmen.

„Wir setzen auf die mechanische Bekämpfung der Herkulesstaude“, erklärte Heike Meinert vom Grünflächenamt. Soll heißen: Die Samenstände der schnell wuchernden Pflanzen in Plastiksäcken verhüllen, die Wurzeln mit dem Spaten ausgraben, dann das gesamte Giftzeug entfernen und entsorgen. Viel Arbeit in Schutzkleidung, die sich aber offensichtlich lohnt: „In Breyell zum Beispiel ist der Bestand rückläufig“, vermeldete Meinert. In anderen Stadtteilen sehe es ähnlich aus.

Beim Eichenprozessionsspinner hat sich der Einsatz biologischer Mittel bewährt – Meinert: „Wir können die Bekämpfung dieses Jahr wohl zurückfahren.“ Grundsätzliche Entwarnung freilich könne man noch nicht geben: In Lobberich sei ein kleiner neuer Bestand der Falter entdeckt worden, den man „zunächst beobachten“ wolle. Und im selben Stadtteil habe man einen neuen Bewuchs von Herkulesstauden entdeckt: „Möglicherweise müssen wir da tätig werden.“ Selbstverständlich mit nur mit Säcken und Spaten statt mit Chemie.

(Report Anzeigenblatt)