Rundgang Jüdisches Leben in Lank-Latum

Lank-Latum · Jüngst führte der Heimatkreis Lank seine alljährliche Führung zu den früheren Stätten jüdischen Lebens in Lank-Latum durch.

Die Besuchergruppe am Kriegerdenkmal.

Die Besuchergruppe am Kriegerdenkmal.

Foto: Heimatkreis Lank/Helga Ebner

Obwohl erst kürzlich ein Gedenkrundgang anlässlich der in diesem Jahr erfolgten Verlegung von Stolpersteinen im Ort durch den Heimatkreis stattgefunden hatte, waren 22 Interessierte zur Führung erschienen. Der Start erfolgte am alten Kriegerdenkmal auf dem alten Friedhof an der Rheinstraße. Hier begrüßte der Heimatkreisvorsitzende Franz-Josef Jürgens die Gäste und erläuterte, was das alte Kriegerdenkmal mit dem früheren jüdischen Leben in Lank-Latum zu tun hat.

Das Denkmal stand seit 1922 auf dem früheren Denkmalplatz der Gemeinde an der Kemperallee. 1939 wurde es von Nazischergen mit Hammerschlägen schwer beschädigt und umgestoßen. Den steinernen Kriegerköpfen wurden die Nasen abgeschlagen, weil es sich nach Meinung der Nationalsozialisten um sogenannte „Judennasen“ handelte. Eine schlimme, unbedingt zu verurteilende Tat. Gegen die Täter wurde weder ermittelt noch wurden sie bestraft. Das Kriegerdenkmal wurde dann zum örtlichen Gemeindebauhof abtransportiert und erst 1986 auf Vorschlag des Heimatkreises wieder auf dem alten Friedhof aufgestellt.

Die Heimatkreismitglieder Caterina Jansen, Normann Baltrusch und Jürgen Fallack hatten in akribischer Forschungsarbeit kurze Vorträge zu den Familien, ihren Wohnstätten sowie zu den jüdischen Einrichtungen ausgearbeitet. Diese trugen sie dann auf dem Rundgang an den ehemals sieben Wohnstätten der früheren jüdischen Mitbürger, am früheren Standort des jüdischen Bethauses, dem Mahnmal zum Gedenken an die deportierten und ermordeten Juden und am jüdischen Friedhof vor. Die Teilnehmer waren sehr angetan von den detaillierten Informationen und erläuterten Zusammenhängen.