Tipps vom Jonanniter-Stift Fit und aktiv durch die kalte Zeit
Meerbusch · Rutschige Gehwege, eisiges Wetter und ein Mangel an Sonnenlicht – die kalte Jahreszeit hält gerade für ältere Menschen einige Herausforderungen bereit. Wie es dennoch gelingen kann, sicher und gesund durch den Winter zu kommen, erklärt das Johanniter- Stift Meerbusch in seinen Tipps für Seniorinnen und Senioren rund um die kalten Monate.
Regelmäßige Bewegung an der frischen Luft hält den Bewegungsapparat in Schwung und fördert die Mobilität. Deshalb sollte auch im Winter nicht darauf verzichtet werden. Jedoch verschärft sich gerade in dieser Jahreszeit die Gangunsicherheit älterer Menschen. Denn im Zusammenspiel mit altersbedingt verzögerten Reflexen bedeuten matschige und vereiste Wege ein besonders hohes Sturz- und Verletzungsrisiko. „Um dem gezielt entgegenzuwirken, sensibilisieren wir unsere Bewohnerinnen und Bewohner ganz bewusst für dieses Thema. Neben festem und rutschsicherem Schuhwerk mit entsprechendem Profil ist vor allem auf den richtigen Gang zu achten: kurze Schritte im gemäßigten Tempo, wobei der Oberkörper leicht nach vorn geneigt ist, sorgen für Stabilität. Alle, die auf Gehhilfen angewiesen sind, sollten zudem darauf achten, den Gehstock möglichst senkrecht und nah am Körper aufzusetzen. Bei Rollatoren im besten Fall auf eine wintertaugliche Bereifung umsteigen“, erklärt Detlef Wacker, Einrichtungsleiter des Johanniter-Stifts Meerbusch.
Unerlässlich ist in der kalten Jahreszeit auch die richtige Ernährung. Ausgewogen und vitaminreich sollte der Speiseplan aussehen, wobei vor allem auf eine ausreichende Zufuhr von Vitamin D zu achten ist. Der Grund: Unser Körper benötigt für die Produktion von Vitamin D Sonnenlicht, so dass er in der dunklen Jahreszeit verstärkt auf die eigenen Speicher im Fett- und Muskelgewebe zurückgreift. Erschwerend hinzu kommt hier, dass mit zunehmendem Alter die Eigenproduktion von Vitamin D um ein Vielfaches geringer ist. Ausgleichen lässt sich das, indem bestimmte Nahrungsmittel wie zum Beispiel Seefisch, Pilze und Eier in den Speiseplan integriert werden.
„Auch im Winter achten wir darauf, dass unsere Bewohnerinnen und Bewohner ausreichend trinken. Denn bei tiefen Temperaturen und trockener Heizungsluft verliert der Körper verstärkt Flüssigkeit. Zudem trocknen die Schleimhäute schneller aus. Diese stets feucht zu halten, ist außerdem ein gutes Hausmittel, um winterlichen Infekten entgegenzuwirken“, so Detlef Wacker.
Auswirkungen hat das trübe Winterwetter auch auf den Biorhythmus: Viele Menschen, insbesondere Seniorinnen und Senioren, leiden in der dunklen und kalten Jahreszeit an Antriebslosigkeit, Müdigkeit und leichten melancholischen Verstimmungen. Auslöser auch hier: das fehlende Sonnenlicht, wodurch der Körper verstärkt das schlaffördernde Hormon Melatonin ausschüttet. Welche Strategien dann helfen, weiß Heike Mack: „Wenn es draußen ungemütlicher wird, setzen wir in unserem Haus verstärkt auf Aktiv- und Freizeitangebote. Dazu gehören neben Sing- und Kaffeenachmittagen auch Gymnastikangebote oder gemeinsames Gedächtnistraining. Wichtig ist uns dabei vor allem, mit individuell zugeschnittenen Angeboten die aufkommende Negativspirale des Stimmungstiefs zu durchbrechen und dadurch Isolation und Passivität erst gar nicht entstehen zu lassen.“