Jede Unterschrift ist ein Einspruch!
Meerbusch · In dieser Woche hatten die Stadt Meerbusch und der Verein Bürger gegen Fluglärm zu einem Informationsabend zur Flughafenerweiterung eingeladen. Das Fazit des Abends: Über Unterschriftenlisten Druck gegen eine Erweiterung ausüben.
Angepeiltes Ziel: 30.000 Unterschriften.
ine Waagschale mit Argumenten für und gegen eine Kapazitätserweiterung des Flughafens macht es deutlich. Christoph Lange, 1. Vorsitzender des Vereins Bürger gegen Fluglärm, zählte das Für und Wider auf - am Ende blieb die Schale des Flughafens leer. „Es gibt also keine Gründe für eine Flughafenerweiterung“, fasste er zusammen. Bei den Argumenten dagegen setzte die Waagschale der Fluglärmgegner auf.
Knapp 100 interessierte Bürger folgten den Vorträgen von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage, Heiko Bechert, Abteilungsleiter vom Fachbereich Bürgerbüro, Sicherheit und Umwelt, und Christoph Lange.
Einfach ausgedrückt: Der Flughafen will beide Bahnen flexibel nutzen können, um so zum einen attraktiver für weitere Airlines zu werden und zum anderen noch mehr Passagiere über den Flughafen zu befördern. „Von derzeit 131.000 Flugbewegungen soll die Erweiterung diese auf über 161.000 Bewegungen in den sechs verkehrsreichsten Monaten - sprich von März bis Oktober - erhöhen“, erklärt Heiko Bechert. Dem Flughafen gehe es darum, ein sogenanntes „Zeitkonto“ zu bilden, mit dem der Flughafen Benutzungszeiten „anspart“, die er beliebig einsetzen kann.
„Dabei schöpft der Flughafen seine Möglichkeiten jetzt noch nicht aus“, erklärt die Bürgermeisterin. Die Zahl der jährlich genehmigten Slots (Start und Landungen) liegt bei 256.000, das sind 47 Bewegungen in der Zeit zwischen 6 und 20 Uhr. Würde die Erweiterung genehmigt, stiege die Zahl auf 60 Bewegungen, sprich jährlich auf 318.000. „Im letzten Jahr wurden aber nur 215.000 Bewegungen gezählt“, sagt die Bürgermeisterin.
Der Flughafen begründet dieses Nicht-Ausschöpfen mit den unflexiblen Nutzungsmöglichkeiten, die er durch die Erweiterung aufhebeln will.
Vor allem eine endgültige Nachtruhe zwischen 22 und 6 Uhr (sonntags 7 Uhr). Sie verlangen, dass sich der Flughafen am Angerlandverlgeich hält. Demnach ist die Parallelbahn eine „Ausweichbahn“ und die nur „in Zeiten der Betriebsunterbrechung der Hauptstartbahn und sonst in den Zeiten des Spitzenverkehrs über Tage betrieben“ werden darf. Der Vertrag ist bis heute verbindlich.
„Es gibt keine Argumente für eine Erweiterung - aber zahlreiche dagegen“, bringt es Christoph Lange auf den Punkt. „Was wir jetzt dringend benötigen sind Unterschriften - je mehr, desto besser. Jede Unterschrift ist gleichzeitig auch ein Einspruch.“
Noch bis zum 30. Juni sammelt der Verein die Unterschriften ein, die auch postalisch an den Verein, Postfach 2327 in 40646 Meerbusch geschickt werden können. Der Rat der Stadt beschließt am 30. Juni seine endgültige Stellungnahme zur Kapazitätserweiterung.
Alle weiteren wichtigen Informationen gibt es unter
www.buergergegenfluglaerm.de